Wenn sich eine Tür schließt, dann öffnet sich eine andere. Eine Redewendung, die sich in der Klagenfurter Gastroszene im vergangenen Jahr bewahrheitete. Dass ein Ende auch einen Neuanfang bedeuten kann, bewies das Landhaus Papitsch. Im Mai zog sich die damalige Betreiberin Eva Nischelwitzer zurück, wenige Monate später zogen Toni Komrowski und Carina Friessnegger mit ihrem „Kulinarium“ im Gepäck von St. Georgen am Längsee nach Klagenfurt und hauchten dem Lokal damit neues Leben ein.

Ein frischer Wind weht seit Dezember auch am Kardinalplatz. Dafür sorgt die Grazer Burgerkette „Freigeist“, die sich mit selbst produzierten Burger-Variationen am umkämpften Markt in Klagenfurt beweisen möchte. Apropos Markt: Lange geführte Diskussionen und Debatten über den „Neuankömmling“ Frierss am Benediktinerplatz konnten im November ebenfalls beendet werden. Die Villacher Fleischerei durfte endlich ihr Lokal im Herzen der Landeshauptstadt eröffnen. Im Gasthaus Stossier übernahm Manuel Vidakovic gemeinsam mit David Weinberger im April die Agenden. Seitdem wird im Emmersdorfer Traditionslokal wieder wie gewohnt aufgekocht.

Die Gastgeber im Freigeist Klagenfurt: Emanuel Wotolen (links) mit den beiden Geschäftsführern Andreas Hammer und Christoph Feilhofer
Die Gastgeber im Freigeist Klagenfurt: Emanuel Wotolen (links) mit den beiden Geschäftsführern Andreas Hammer und Christoph Feilhofer © Freigeist /KK

„Augustin“-Expansion und Italien-Flair

Für Tradition steht auch Paul Haas und sein „Augustin“. Der Gastronom fasste im Sommer die Entscheidung, die Gastronomie im Klinikum Klagenfurt zu übernehmen. Neben dem Café im ersten Stock des CMZ-Gebäudes ist er auch für das „Timeout“ verantwortlich, das Haas in ein „Augustin light“ umbauen und „Gastwirtschaft“ nennen wird. Chiara Rinaldis und Salih Alic haben frei nach dem Motto „trau di“ das gleichnamige Lokal in Techelsberg übernommen und es in ihr eigenes „Bistro Siamo“ verwandelt. Mit italienischen Spezialitäten und Eventabenden möchte das Duo den Flair aus dem Süden nach Töschling holen. Nur unweit davon kocht seit den Sommermonaten auch Starkoch Winnie Brugger auf, der die Küche im Bad Saag übernahm.

Wer nach dem ausgiebigen Essen noch Lust auf einen Kaffee hat, ist in Klagenfurt seit dem Jahr 2023 bestens aufgehoben. Im Lendviertel eröffnete im Frühling das „Le Garage“ von Michael Pontasch, das für französisches Feeling am Lendkanal sorgt. In der Innenstadt verwirklichte Stefanie Burgstaller mit ihrem „Milas“ einen Herzenswunsch. Sogar der Kaffee ist eine eigens hergestellte Mischung, produziert in der Steiermark. In Feschnig hat mit dem „Mon Dieu“ von Christian und Sylvia Sichitz ein neuer Treffpunkt aufgesperrt.

Kurzes Gastspiel für mehrere Lokale

Doch viele Restauranttüren haben sich 2023 auch geschlossen. Seit Ende Oktober befindet sich das Gasthaus Stopper offiziell in der Winterpause, Gerhard Hudej hat den Pachtvertrag mit Ende 2023 aber aufgelöst. Im Frühjahr fand das kurze Gastspiel der Pizzeria „Don Camillo“ in der Klagenfurter Renngasse ein Ende. Nur acht Monate war das Restaurant geöffnet, Mitarbeiter-Probleme zwangen Inhaber Terence Taylor zur Schließung. Nach wenigen Monaten folgte auch das Aus für das Restaurant „Due“. Ganze 920.000 Euro an Schulden machten die Fortführung des Betriebs undenkbar.

Traurige Nachrichten gab es im März für Freunde der veganen Küche. Acht Jahre lang galt das „Trivida“ in der Rosentalerstraße als Anlaufstelle für Anhänger pflanzlicher Gerichte. Die radikale Entscheidung, auch tierische Produkte anzubieten, brachte keine Trendumkehr und sorgte für das Ende von Dania Sirovicas Lokal.

Die Tage von Herwig Mischkulnig als Parkhaus-Chef sind ebenfalls gezählt. Zwölf Jahre lang betrieb er das Lokal im Klagenfurter Goethepark, gab mit Jahresende aber die Verantwortung ab. Keine Zukunft hat das italienische Restaurant „Michelangelo“, das mit einer Überschuldung von 500.000 Euro im vergangenen Jahr zur Schließung gezwungen wurde.