Jeden Winter hofft man in den Mittelkärntner Skigebieten auf niedrige Temperaturen und eine Menge Schnee. Auch in dieser Saison war das nicht anders, und trotz des für Februar untypischen warmen Wetters zieht man bei den verschiedenen Liftgesellschaften durchaus positive Bilanzen.
Simonhöhe: Schwacher Februar, dennoch Zufriedenheit
Seit 3. März ist die Saison auf der Simonhöhe in St. Urban beendet, laut Geschäftsführer Paul Kogler könne man ein zufriedenstellendes Fazit ziehen: „Der Winter verlief super, vor allem im Dezember und Jänner war sehr viel los.“ Die steigenden Grade im Februar bemerkte man allerdings, ganz spurlos zogen diese Tage nicht über die Simonhöhe hinweg. „Es hat einen Einbruch gegeben, aber im Großen und Ganzen kann man durchaus zufrieden sein.“
Ein großer Erfolg war dabei auch der Snowboard-Weltcup auf der Simonhöhe, der am 27. und 28. Jänner über die Bühne ging. „Wir konnten ihn zum ersten Mal mit Zuschauern ausrichten, an den beiden Wettkampftagen kamen jeweils 500 Personen“, freut sich der Geschäftsführer.
Falkert: Perfekte Pisten und kein Schneemangel
Auf 1700 bis 2300 Metern kann man am Falkert Ski fahren. Die Höhe ist auch der Grund, weshalb man hier von einem Schneemangel verschont geblieben ist, betont Lukas Köfer vom Heidi-Hotel. „Wir hatten konstant gute und top-gepflegte Pisten.“ Verglichen mit den Vorjahren kam zwar weniger Schneefall, das sei aber kein Dilemma gewesen. Köfer: „Es war nicht übermäßig viel, aber es hat gepasst. Immer, wenn wir Schnee gebraucht haben, ist er auch gekommen.“ Zum Start der Osterferien durfte man sich noch einmal über 15 Zentimeter Neuschnee freuen, die Saison läuft bis Ostermontag, 1. April.
Mit der Wintersaison ist Köfer sehr zufrieden. „Wir sind zwar nur ein kleines Skigebiet, aber viele weichen auch von den größeren Gebieten zu uns aus, das hat uns unter anderem in die Karten gespielt.“
Turracher Höhe: „Hervorragender Winter“
Auf der Turracher Höhe spricht man von einem „Top-Winter“. Fritz Gambs, Geschäftsführer der Bergbahnen Turracher Höhe, zieht kurz vor Saisonende ein äußerst positives Fazit. „Es hat keinerlei Schwierigkeiten gegeben und die Saison war hervorragend.“ Auch jetzt seien die Pisten noch voll, das Wetter traumhaft und die Leute hochzufrieden. Die Höhenlage von rund 1800 Metern sorgte auch auf der Turracher Höhe dafür, dass man während des Februars keine Probleme zu verzeichnen hatte.
Am Wochenende dokumentierte man ebenfalls noch ein paar Zentimeter Neuschnee, das war aber „maximal eine optische Korrektur“, meint Gambs. Bis 7. April kann man auf der Turracher Höhe noch Carvingschwünge in den Schnee zaubern, danach geht man bis 14. April in einen Teilbetrieb über.
Klippitztörl: Warmer Februar war spürbar
Fährt man etwas weiter östlich, so findet man das Klippitztörl. Dort bemerkte man, ähnlich wie auf der Simonhöhe, einen schwächeren Februar. Alles in allem sei man aber zufrieden, wie Betriebsleiter Manfred Stückler konstatiert: „Der Winter ist gut verlaufen. Den Einbruch hat man schon gemerkt, aber ich denke, man muss zufrieden sein.“
Wenn es das Wetter zulässt – Mitte der Woche soll es wieder wärmer werden – wird man den Betrieb bis 1. April aufrechterhalten. Rund fünf Zentimeter Neuschnee prasselten am Wochenende auf das Skigebiet ein.
Gerlitzen: Plus im Vergleich zur Vorsaison
Mancherorts machten die frühlingshaften Temperaturen dem Skibetrieb zu schaffen, recht unberührt davon blieb allerdings die Gerlitzen. „Es war eine kurze, knackige Saison, aber in Anbetracht der Umstände verlief sie hoch zufriedenstellend“, zieht Geschäftsführer Hans Hopfgartner eine erfreuliche Bilanz. Demnach könne man sogar ein Plus an Gästen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. „Und das trotz neun Tagen weniger Betrieb.“ 2023 ging die Saison bis 10. April, in diesem Jahr schließt man am 1. April die Pforten.
Als Grund für den Erfolg führt Hopfgartner unter anderem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, die sich um die Beschneiung gekümmert haben: „Es gab ein bisschen weniger Naturschnee, aber unser Personal hat hier wirklich eine ausgezeichnete Arbeit geleistet.“
Flattnitz: Guter Winter für den „Kältepol Österreichs“
Den schwierigen Wetterbedingungen getrotzt hat man auch auf der Flattnitz, wo man sich über gleichbleibende Gästezahlen im Vergleich zur Vorsaison freut. „Unser Vorteil ist, dass wir durch unsere Höhenlage klimatisch bevorzugt sind. Die Flattnitz ist ein Kältepol von Österreich“, betont Adolf Isopp, Geschäftsführer der Flattnitzer Liftgesellschaft. Zwar sei der Februar im 1400 bis 1800 Meter hohen Skigebiet schwach verlaufen, dafür waren die Weihnachtsferien und der Jänner „ausgezeichnet“. Ebenso sei man schneemäßig tadellos über die Runden gekommen.
Von Anfang Jänner bis Mitte Februar waren auch die Langlaufloipen, die man ausschließlich mit Naturschnee präpariert, ein „Renner“. „Danach haben sich hier aber natürlich schon die hohen Temperaturen bemerkbar gemacht“, erklärt Isopp.
Saualpe-Eberstein: Kombi aus Skifahren und Bergaufrodeln erfolgreich
Das kleine, aber feine Skigebiet in Eberstein darf ebenfalls auf einen gelungenen Winter zurückblicken. „Wir sind mit der Saison sehr zufrieden und können sicherlich darauf aufbauen“, zieht Skiclub-Obmann Thomas Weigel ein positives Resümee. Durch einen großen Schneefall im Januar sei man auch gut über den warmen Februar gekommen. „Ein bisschen haben wir mit Kunstschnee nachgeholfen, aber es ist sich alles gut ausgegangen.“ Was immer noch boomt und die Leute anzieht: das Bergaufrodeln. Weigel: „Aber es sind auch die Skifahrer zurückgekommen, es hat wirklich gepasst.“ Die Saison in Eberstein ist seit 3. März beendet.
Leider nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, war das Skigebiet Hochrindl.