Der höchste Berg der umliegenden Nockberge misst knapp 2400 Höhenmeter. Er nennt sich Wintertaler und ist vom neuen Hüttendorf aus gut zu sehen. Deshalb nennt sich das Bauprojekt auch „Almdorf Wintertaler“, wie Armin Trinkl erklärt. Der Klagenfurter verbringt seine Urlaubszeit seit seiner Jugend auf der Flattnitz, für ihn ist es ein idyllischer Naherholungsort abseits des Massentourismus: „Es ist ruhig und verträumt. In den letzten 30 Jahren hat sich hier kaum etwas verändert.“
Dieser „unberührte“ Charme des Skigebietes ist womöglich auch der Grund dafür, warum immer mehr Menschen auf der Flattnitz abschalten wollen. Die Nächtigungszahlen in den rund 200 Hütten auf dem Berg steigen: Gab es 2018, also vor Corona, noch 14.780 Nächtigungen, so konnte man 2022 bereits 18.242 Menschen in privaten Unterkünften eine Herberge bieten.
Nicht zuletzt deshalb soll die Flattnitz jetzt aus ihrem Winterschlaf geweckt werden – aber ohne ihren Charme zu verlieren: „Wir wollen nur sanften Tourismus. Es ist das letzte und einzige Baugrundstück mit Zweitwohnsitzwidmung, das es noch gibt. Danach ist auch nach Aussagen der Gemeinde Glödnitz Schluss“, stellt Trinkl von Beginn an klar. Gebaut werde außerdem nur, wenn im Vorhinein ein Interessent kauft.
Hütten in alpinem Stil
Zehn Chalets werden in Holzriegelbauweise errichtet. „Dafür arbeiten wir mit der Firma HeloHaus aus Kappel am Krappfeld zusammen. Auch sämtliche Installations- und Elektrobetriebe kommen alle aus der Region.“ Zwischen 400 und 600 Quadratmeter betragen die Grundstücke pro Hütte. Für den Käufer seien die Chalets mit Terrasse, Balkon und Carport ab 495.000 Euro brutto provisionsfrei zu erwerben. Möglicher Baubeginn ist im zweiten Quartal 2024.
Trinkl vermietet selbst zwei Hütten auf der Flattnitz. Im Winter locken Freizeitaktivitäten wie Skifahren, Langlaufen, Rodeln, Skitouren oder Schneeschuhwandern. „Die Loipe führt direkt am Hüttenprojekt vorbei“, sagt Trinkl. Aber auch im Sommer sei die Auslastung gut – denn viele Menschen kommen zum Wandern, oder wollen in der Natur entspannen.
Flattnitz soll sich weiterentwickeln
„Es ist eines der letzten Grundstücke in Kärnten, das noch als Zweitwohnsitz gewidmet ist. Der Eigentümer ist an mich herangetreten, und hat gefragt, ob ich ein Hüttenprojekt entwickeln will“, erzählt Trinkl über die Entstehung des Almdorfs Wintertaler. Der 53-Jährige möchte das Naherholungsgebiet zwischen Glödnitz und dem Metnitztal ein wenig auf Vordermann bringen. Derzeit gebe es wenig Infrastruktur, ungefähr 40 Menschen sind mit Hauptwohnsitz auf dem Berg gemeldet. Darunter der Gastwirt und Geschäftsführer der Flattnitzer Liftbetriebe, Adolf Isopp: „Ich stehe absolut positiv zu dem Projekt. Es gibt hier noch viel Platz und wir haben ein gutes Angebot für Naturliebhaber“, sagt der Besitzer des Alpengasthofes. Auch er wolle ausbauen, nämlich in seinem Skiverleih: „Wir werden heuer ein wenig Langlaufausrüstung kaufen und zur Vermietung anbieten.“
Eine traurige Angelegenheit für die Entwicklung des Ortes ist allerdings das Verkommen des „Flattnitzerhofes“. Das ehemalige Hotel steht schon seit 20 Jahren still. „Weil der Eigentümer zu hohe Preisvorstellungen hatte“, heißt es. Mittlerweile befindet sich der Flattnitzerhof in schlechtem Zustand, was die Suche nach Käuferinnen oder Käufern schwierig macht.
Faire Preise im Skigebiet
Die Vermietungen der Hütten würden hingegen „boomen“, auch, weil die Flattnitz als kleines Skigebiet sehr günstige Preise bietet. Vier Stunden Skifahren kostet eine Familie mit zwei Erwachsenen und einem Kind beispielsweise 75,50 Euro. „Ein großes Bier im Gasthaus gibt es für 4,40 Euro. Die Preise wurden nicht erhöht.“ Das – und die Tatsache, dass es viel Platz und wenig Bauten gibt – hebt den hoch gelegenen Ort von anderen Ski- oder Wandergebieten ab.