Viele freudestrahlende Gesichter waren am Donnerstagabend im Styria Media Center in Graz anzutreffen. Dort wurden die Sieger der Köpfe-Wahl 2023 aus der Süd- und Weststeiermark bekannt gegeben und ausgezeichnet: Und das sind die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner.
Soziales Gewissen & Ehrenamt (Sponsor: Arbeiterkammer Steiermark): Walter Wallner
Er steht seit neun Jahren an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr St. Johann im Saggautal. Von oben herab zu agieren, liegt Walter Wallner aber fern. Der gelernte Tischler führt seine Kameradinnen und Kameraden mit viel Empathie, Besonnenheit und großer Fachkenntnis. Das machte sich im herausfordernden Jahr 2023 bezahlt: Auf einen Großbrand bei einem Müllentsorger folgte eine Hochwasserkatastrophe, die von Wallner und seiner Mannschaft tagelang Höchstleistungen abverlangte. Nach einem großen Hangrutsch im Ortszentrum war Wallner als einer der ersten Helfer zur Stelle. Unter seinem Kommando wurden mehrere Personen aus den zerstörten und umliegenden Gebäuden evakuiert, wodurch Schlimmeres verhindert werden konnte.
Gastgeber (Sponsor: Erlebnisregion Graz): Florian Wörgötter
Als Florian Wörgötter 2019 zum „Jungen Wilden“ der Köche ausgezeichnet wurde, hieß es, er habe die hochkarätige Jury mit Gerichten regelrecht „zugeballert“. Das Siegermenü liest sich wie die Gourmet-Geheimsprache: Wagyu, Trevisiano mit Shiitake und Mark, danach Cobia, Dashi Butter, Bier Mikado, Anden Kartoffeln. Bis dahin hat Wörgötter in den Küchen von Herbert Schmidhofers „Magnolia“, in der „Paznaunerstube“ Ischgl, dem „Le Ciel“, und im „Palais Coburg“ gezaubert. 2021 kehrte er zurück ins elterliche Gasthaus in Ligist. Sein Ziel formulierte er im Interview mit der Kleinen Zeitung im Vorjahr ganz klar: „Ich will hier von null auf zwei Hauben bekommen.“ Gesagt, getan. Das „Wörgötter“ ist heute das einzige Zwei-Hauben-Restaurant der Weststeiermark.
Newcomer (Sponsor: Wirtschaftsbund Steiermark): René Sabathy
Seine Liebe zum Skifahren entdeckte René Sabathy im Alter von drei Jahren. Von da an war der heute 29-Jährige nicht mehr zu stoppen. Nachdem er den Sport unter anderem im Skigebiet in Modriach, Gemeinde Edelschrott, und auf der Hebalm erlernt hatte, zog es ihn zwischenzeitlich aufs Snowboard. Doch um sich auf zwei Brettern zu verbessern, legte er mit etwa 18 Jahren die Ausbildung zum Skilehrer nach. Diese führte ihn vom idyllischen Ort Ettendorf in der Gemeinde Stainz ins salzburgerische Uttendorf, das er heute sein Zuhause nennt. Dort startete er auch seine Social-Media-Karriere mit seinem Instagram- und TikTok-Kanal „sendtwitchhd“. Seine Videos, in denen er Tipps zur richtigen Skifahrtechnik gibt oder seine Skier mit Babybells, Speck oder Lippenstift wachst, gehen viral. Seitdem ist Sabathy nur mehr mit Smartphone und Mikrophon im Schnee unterwegs. „Ohne Handy Ski zu fahren, ist für mich mittlerweile fad. Meine Follower machen mich zu dem, der ich bin“, sagt Sabathy. Bei höheren Temperaturen vertreibt sich der ehemalige Anlagen- und Betriebstechniker seine Zeit beim Motocross-Fahren oder Magnetfischen.
Sport (Sponsor: Volksbank Steiermark): Antonia Missethan und Julia Rauch
Entstanden ist die Sportart eigentlich in Brasilien und doch sind es mit Antonia Missethan aus Großklein und Julia Rauch aus Straden auch zwei Österreicherinnen, die ganz vorne in der internationalen Footvolley-Szene mitmischen. Bereits zwei Europameistertitel und zahlreiche Siege bei internationalen Turnieren haben die beiden Sportlerinnen in der Tasche. Beim ersten „Footvolley World League Cup“ in Rom erreichten sie sogar den vierten Platz – und das, obwohl sie erst seit 2021 miteinander spielen. Generell begann Rauch, die als Volksschullehrerin arbeitet, erst 2017 mit Footvolley, Missethan sogar erst 2020. Letztere hat ihren Lebensmittelpunkt extra dafür nach Barcelona verlegt. Heuer will das Duo seinen Europameistertitel verteidigen.
Wirtschaft und Forschung (Sponsor: Institut AllergoSan): Dietmar Kappel
Dietmar Kappel schenkt seinen Kunden keinen reinen Wein ein – stattdessen kommt bei ihm recyceltes Wachs in die alten Weinflaschen. Gemeinsam mit seinem dreiköpfigen Team von „reKappel“ haucht der 32-Jährige auf diese Weise leeren Flaschen frisches Leben ein und kreiert daraus wiederbefüllbare Kerzen, Setzling-Sets, Solarlampen oder Trink- und Eierbecher. Die Idee dazu kam ihm und seiner Frau, als sie nach einem gemütlichen Umtrunk mit Freunden im Hergottswinkel zu Hause keinen Platz mehr für die nächste leere Weinflasche hatten. Und schon war 2021 die erste reKappel-Kerze geboren und das dazugehörige Unternehmen gegründet. In seiner kleinen Werkstatt in Goldes, Gemeinde Großklein, wo die Produkte entstehen, halte sich der 32-Jährige lieber auf, als Werbung für sein Unternehmen zu machen. Dessen Ruf hat sich allerdings bereits bis zu Kunden nach Südtirol und Frankreich herumgesprochen. Als Sohn eines Weinbauern arbeitet Kappel zusätzlich als Unternehmensberater und Lektor in Marketing und Sales mit Schwerpunkt Strategie, Geschäftsmodelle und Digital Economy an der FH Campus 02 in Graz.
Entertainment (Sponsor: Cineplexx): Natalie Holzner
Für Schlagersängerin Natalie Holzner war 2023 ihr bislang erfolgreichstes Jahr – das Duett „Besser ohne Dich“ mit DSDS-Star Norman Langen wurde ein Hit. Ihre Karriere startete mit dem Sieg beim Mini-Playback-Wettbewerb auf einem Campingplatz in Italien mit dem Lied: Ciao, Ciao, Hotel Mama. Erste Erfolge als eigenständige Künstlerin feierte Holzner in der Schweiz. Die Voitsbergerin, die am Mozarteum in Salzburg studierte und in Stallhofen als Musiklehrerin tätig war, wurde einem breiteren Publikum durch die Casting-Show „Herz von Österreich“ bekannt. Inzwischen ist Holzner Stammgast bei „Wenn die Musi spielt“, „Starnacht“ und Co. Einen Schatten über das erfolgreichste Jahr legte ein hartnäckiger Stalker. Auch ihm sei gesagt: „Besser ohne Dich!“
Kultur (Sponsor: Bühnen Graz): Lisa Hörting
Rund 2000 Gedichte, sechs Gedichtbände und ein Kinderbuch: Die Werke von Lisa Hörting aus Groß St. Florian können sich sehen lassen. Obwohl die 28-Jährige anfangs belächelt wurde, hörte Hörting nie auf, zur Feder zu greifen und in herzhafter Mundart Gedichte zu verfassen. Ganz nach dem Motto: „I schreib, wie i red.“ Mittlerweile ist die gebürtige Pöllauerin in der ganzen Steiermark bekannt, hält Lesungen in Schulen und Seniorenzentren und moderiert diverse Veranstaltungen. Aktuell bringt Hörting ihre Gedanken für ein neues Weihnachtsbuch in Reimform auf Papier. An einer Fortsetzung des Kinderbuchs rund um ihren Kater: „Die großen Abenteuer des kleinen Fredinger“ wird ebenfalls gearbeitet. Und dazwischen wird geheiratet – alles Gute.