Dass die Köpfe-Gala bewegt, hat man schon voriges Jahr gesehen. Damals machte Ping-Pong-Spieler Hans-Peter Stangl, der an Parkinson erkrankt ist und in der Kategorie Sport gewonnen hatte, seiner Partnerin einen Heiratsantrag. Emotional sollte es auch bei der diesjährigen Köpfe-Gala für die Süd- und Weststeiermark im Skyroom des Styria Media Centers in Graz gleich zu Beginn werden: Mit einer Schweigeminute für Sängerin Andrea Ganster, die im Jänner im 58. Lebensjahr allzu früh verstorben war.

Eigentlich sollte sie selbst bei dieser festlichen Veranstaltung mit ihrer Band Westwind im Rampenlicht stehen, die in der Kategorie „Entertainment“ nominiert war. Diese Ehre sollte sie selbst aber nicht mehr miterleben. Ihre Bandkollegen Alois Grebien und Alois Waclik kamen trotzdem: „Andrea hätte es so gewollt.“

Denn bei der Köpfe-Wahl stehen die Menschen im Mittelpunkt, das strich auch Kleine-Zeitung-Geschäftsführerin Xenia Daum hervor: „Wir wollen die stillen Helden aus den Regionen vor den Vorhang holen.“ Das sei auch eine Kernkompetenz der Kleinen Zeitung, betonte Oliver Pokorny, Mitglied der Chefredaktion: „Wir wollen nicht marktschreierisch auftreten, sondern versuchen, uns mit Qualität und Menschlichkeit an unsere Leser anzunähern. Dafür ist diese Gala ein starkes Symbol.“ Davon überzeugten sich auch die Landtagsabgeordneten Erwin Dirnberger und Gerald Holler sowie Bundesrätin Maria Huber.

Gesprächsthema war aber auch das Erdbeben in Leibnitz, das sich kurz vor der Gala ereignet hatte. Steirer-helfen-Steirern-Keksbäckerin Grete Kirchleitner, für ihr soziales Engagement nominiert, berichtete von einem „plötzlichen Klescher, dann hat es gerumpelt“.

Ein Teil der Austropopband Westwind kam trotz Trauerfall zur Gala: Alois Grebien (2. v. l.) mit Frau Berta De Jaegher (l.) und Alois Waclik (2. v. r.) mit Gattin Margaretha Waclik
Ein Teil der Austropopband Westwind kam trotz Trauerfall zur Gala: Alois Grebien (2. v. l.) mit Frau Berta De Jaegher (l.) und Alois Waclik (2. v. r.) mit Gattin Margaretha Waclik © KLZ / Stefan Pajman

Extra aus Deutschland angereist war Schauspieler Christoph Kohlbacher. Mit dem Bus reiste er um Mitternacht nach Wiesbaden zurück, wo er Freitagabend wieder auf der Bühne steht. „Aber meine Eltern waren auch froh, dass ich sie wieder mal besucht habe“, lacht der Ligister. Premiere im Skyroom im 14. Stockwerk des Styria Media Centers in Graz feierten unter anderen die Bürgermeister Johannes Schmid (Rosental an der Kainach) sowie Roman Neumann (Ligist). Sie genossen ebenso wie ihre Amtskollegen Helmut Linhart (Köflach), Engelbert Huber (Mooskirchen), Karl Bohnstingl (Stainz) und Johann Schmid (St. Johann im Saggautal) den atemberaubenden Blick über das nächtliche Graz.

Unternehmerisches Erfolgsgeheimnis

Ebenso in die Ferne schweifen Schlagersängerin Natalie Holzner und Musikproduzent Dominik Hemmer sowie Musiker Stefan Maier, nominiert in der Kategorie Entertainment. Sie allesamt treffen sich Samstagfrüh um 6 Uhr am Flughafen Wien. Während Holzner und Hemmer in den Urlaub fliegen, hebt Maier zur Musikmesse in Los Angeles ab.

Zu Hause geblieben ist hingegen Christoph Karner aus Empersdorf. Der in der Kategorie Sport nominierte Snowboarder hatte Zeit, weil die Weltcup-Rennen in Kanada abgesagt wurden. Zu feiern hatte Radio-Steiermark-Moderator Karl Lenz: Seine Verlobte Lisa Hörting holte sich den Sieg in der Kategorie Kultur. „Es ist schön, dass die Kleine Zeitung auch den erfolgreichen Menschen aus der Region eine Bühne gibt.“

Wurden für ihr Lebenswerk geehrt: Ilse (l.) und Martin Bartenstein (r.) mit Moderator Mathias Pascottini (m.)
Wurden für ihr Lebenswerk geehrt: Ilse (l.) und Martin Bartenstein (r.) mit Moderator Mathias Pascottini (m.) © KLZ / Stefan Pajman

Ihr Erfolgsgeheimnis verrieten die Unternehmer Ilse und Martin Bartenstein, die mit dem Sonderpreis der Redaktion für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurden: „Mehr Geld einnehmen als ausgeben. Und man darf sich für nichts zu schade sein.“ Sie betonten aber auch, dass der Erfolg nur durch die tollen Leistungen ihrer Belegschaft möglich sei.