Günter Urls Trophäensammlung wächst und wächst. Allein im heurigen Jahr hat „Der Steirische Bogenguide“ an bislang 16 Bewerben teilgenommen und überall Medaillen abgeräumt. Seine Sportart möchte er auch anderen schmackhaft machen und bietet daher in Afram, Gemeinde Wildon Kurse für Interessierte aller Leistungsklassen an.

„Ich habe als Kind schon immer mit selbstgebauten Bögen geschossen“, erzählt er. In jungen Jahren absolvierte Url Kurse und nahm an kleineren Turnieren teil. Durch beharrliches Training und stete Weiterbildung arbeitete er sich immer weiter hoch und trat schließlich bei Landes- und Staatsmeisterschaften an. Bald war er auch im Landeskader und spannte später im österreichischen Nationalteam den Bogen.

Im Wald bei Afram können Schützen auf 3D-Tiere schießen
Im Wald bei Afram können Schützen auf 3D-Tiere schießen © Url

Heute blickt der ausgebildete Übungsleiter und staatlich geprüfte Instruktor auf viele Jahre Erfahrung und unzählige Siege bei Wettbewerben zurück. Seine Erfolge machten ihn zu einer hochdekorierten Legende des Bogensports, in dem er bisher zweimal den Weltmeistertitel holte, mehrfach zum österreichischen Meister gekürt wurde und es zum Vizeeuropameister 2024 brachte.

Parcours im Wald

Sein umfassendes Wissen im Umgang mit Pfeil und Bogen gibt er seit einigen Jahren auch an andere weiter. Im Umfeld seines Wohnhauses in Afram hat Url einen Rundparcours mit 36 Stationen eingerichtet, an denen mit unterschiedlichen Bögen auf 3D-Tiere aus Schaumstoff geschossen werden kann. Die Strecke verläuft großteils im Wald und ist rund zweieinhalb Kilometer lang.

„Der Steirische Bogenguide“ ist im Bogensport ein bekannter Name
„Der Steirische Bogenguide“ ist im Bogensport ein bekannter Name © Url

Spezielle Vorkenntnisse brauchen Besucher dort aber nicht, denn Url bietet neben Profi- und Fortbildungskursen auch Schnupperkurse für Einsteiger an. „Das Wichtigste ist, dass man ausgeglichen und ruhig ist“, erklärt er. Beim Bogenschießen gehe es vor allem um Konzentration und Präzision, sonst treffe man nicht.

Im Spitzensport, wo jeder Schuss sitzen muss, kann das zu einem hohen Stresslevel führen. „Man muss mental gut aufgestellt sein“, so Url. Insgesamt sei es aber eine entspannende Sportart, an der ihn „das Spannen des Bogens, das Loslassen des Pfeils, die Erholung und die Natur“, seit jeher faszinieren.