Seit Mittwoch sind hunderte Frauen und Männer dabei, Eva Maria und Hannes Igler beim Einsammeln von mehr als 250 Tonnen toter Fische zu helfen. Durch das vernichtende Unwetter, das in der Nacht auf Mittwoch den Liesingbach zu einem alles zerstörenden reißenden Fluss verwandelt hat, wurde der Fischzuchtbetrieb, der seit 130 Jahren als Familienunternehmen geführt wird, völlig zerstört. Der Schaden geht in die Millionen Euro.

Die Fischkadaver wurden über weite Strecken mitgerissen und liegen verschlammt auf Wiesen, Wegen und neben den Becken. Durch die Hitze und die Verwesung ist nicht nur der immer stärker werdende Gestank ein großes Problem, auch die Seuchengefahr steigt mit jeder Minute. Ein Grund, warum das Bundesheer für einen Assistenzeinsatz angefragt wurde.

40 Soldatinnen und Soldaten helfen

Das Fliegerabwehrbataillon 2 aus Zeltweg rückte bereits Donnerstag mit 40 Soldatinnen und Soldaten aus, um bei den Aufräumarbeiten an der zerstörten Fischzucht in Kalwang zu helfen. Der Einsatz wird voraussichtlich bis Samstag dauern.

„Die schweren Unwetter in der Steiermark haben uns erneut vor Augen geführt, wie schnell und unvorhersehbar Naturgewalten zuschlagen können. Dank des umgehenden Einsatzes des Bundesheeres kann schnell und effizient geholfen werden. Unsere Soldatinnen und Soldaten zeigen weiterhin, dass sie in Krisenzeiten verlässliche Partner sind. Der Schutz und die Sicherheit der Bevölkerung haben für uns oberste Priorität. Ich danke allen Einsatzkräften und helfenden Händen vor Ort für ihre Bereitschaft und ihr großes Engagement. Ihr Einsatz zeigt, wie wichtig Solidarität und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten sind“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Helferinnen und Helfern unendlich dankbar

Mittlerweile wurde ein Spendenkonto für den schwer getroffenen Betrieb eingerichtet. Eva Maria Igler kämpft nach wie vor mit den Tränen. „Wenn man sieht, wie viele Menschen uns helfen, in den Dreck steigen, mit bloßen Füßen im Fischschleim nach toten Fischen suchen und auch noch den Gestank aushalten, dann ist das nicht in Worte zu fassen. Das gibt uns so viel Kraft, auch, wenn ich in der Nacht nicht schlafen kann. Die Menschen könnten ja auch ihre Freizeit genießen, aber nein, sie helfen uns, wie auch die vielen Feuerwehrleute und die Gemeindemitarbeiter“, sagt Igler unter Tränen.

Eva Maria Igler und ihr Schwiegervater Klaus
Eva Maria Igler und ihr Schwiegervater Klaus © KLZ / Johanna Birnbaum

Einsatz auch bei der Hirzmannsperre

Auch an der Hirzmannsperre in der Marktgemeinde Edelschrott im Bezirk Voitsberg muss das Pionierbataillon 1 aus Villach das angestaute Treibholz aus dem Stausee bergen, um einen sonst drohenden Dammbruch zu verhindern. Dazu sind drei Pionierboote und ein LKW mit Hebekran sowie zwölf Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Dieser Einsatz wird voraussichtlich bis Freitag dauern.