Nach den Bundesländer-Preisen des VCÖ, bei dem in der Steiermark der Stellschlüssel in Feldkirchen bei Graz und der BiciBus Graz ausgezeichnet wurden, wurden nun im Wiener Odeon Theater die Mobilitätspreise Österreich verliehen. Der Hauptpreis ging an das Linzer Gymnasium BG/BRG Ramsauerstraße: Die Schule hat gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zahlreiche Maßnahmen für das sichere und selbständige Radfahren zur Schule umgesetzt. In Kooperation mit der Stadt Linz wurde eine neue Radwegeinbindung zur Schule geschaffen, die Zahl der Fahrradabstellplätze wurde stark erhöht, für die 1. Klassen gibt es Radfahrtrainings und Radreparaturworkshops. Die Schule machte beim österreichweiten Bikeline-Wettbewerb mit und gewann im vergangenen Schuljahr mit beeindruckenden 19.912 Kilometern, die geradelt wurden.
„Masterplan Gehen“ in Graz ausgezeichnet
Die Stadt Graz war beim Preis mehrfach nominiert – in der Kategorie „Bewegungsaktive Mobilität“ räumte man dann auch tatsächlich ab: Mit dem „Masterplan Gehen“, der Grundlage für den strategischen Ausbau der Fußverkehrsinfrastruktur in der Stadt. Renate Platzer als Fußgängerbeauftragte der Stadt Graz und Projektleiterin bei der Entwicklung des Masterplans sowie Wolfgang Feigl, Abteilungsleiter der Verkehrsplanung, durften den Preis feierlich entgegennehmen.
Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) spricht angesichts der Preisverleihung „ein großes Lob“ für Platzer und das gesamte Team der Verkehrsplanung aus. „Mit dem Masterplan Gehen haben wir in Graz eine einzigartige Grundlage für den Ausbau der Gehwege für die kommenden Jahre geschaffen und setzen die entwickelten Maßnahmen bereits Schritt für Schritt um“, so Schwentner. Feigl zeigt sich ebenfalls sehr stolz „auf das Ergebnis der Arbeit unserer Fußverkehrsbeauftragten und freue mich auf die nächsten Projekte, die allen Generationen in Graz ein besseres Vorankommen mit dem umweltfreundlichsten Verkehrsmittel – nämlich dem Gehen – ermöglichen werden!“
Wie die Beauftragte, Renate Platzer, sagt, sind einige der Maßnahmen des Masterplans bereits in Umsetzung – „und der Fußverkehr findet nun eine stärkere Berücksichtigung in der Infrastrukturplanung.“ Es gebe viele gute Gründe, die Mobilität per Pedes zu fördern, meint auch VCÖ-Geschäftsführerin Ulla Rasmussen: „Gehen ist die gesündeste, umweltverträglichste, kostengünstigste, platzsparendste und sozialste Form der Mobilität.“
Preis auch für Asfinag-Projekt
In der Kategorie Öffentlicher Verkehr und Mini-ÖV gewann auch ein Projekt der Asfinag im Großraum Graz: Zielsetzung von „ÖVAS – Öffentlicher Verkehr am Autobahnnetz“ ist die Konzeption eines öffentlichen Schnellbusverkehrs im Testgebiet Großraum Graz. Die im Projekt betrachteten Streckenabschnitte befinden sich auf der A2 Südautobahn zwischen Hartberg und Mooskirchen sowie auf der A9 Pyhrnautobahn zwischen Übelbach/Frohnleiten und Wildon. Die Busse sollen mit minimalem baulichem Aufwand eine Infrastruktur erhalten, die ein schnelles Vorankommen und kurze Halte ohne Umwegfahrten ermöglicht.
Das Projekt von ASFINAG, Land Steiermark, dem Verkehrsverbund Steiermark und der Stadt Gleisdorf stellt laut Jury „ein Novum in Österreich mit großem Potenzial zur Nachahmung dar“. Vor allem Pendlerinnen und Pendler könnten laut Jury von Schnellbussen in die Ballungszentren maßgeblich profitieren. Auch können Staus reduziert werden und vor allem an Strecken, wo es an hochrangiger Schieneninfrastruktur fehlt, können rasch und effizient schnelle Verbindungen geschaffen werden.