Am Montag und Dienstag traten zwei Aktivistinnen und drei Aktivisten der „Letzten Generation“ eine Haftstrafe an. Darunter auch eines der bekanntesten Gesichter des Protests, die 27-jährige Deutsche Anja Windl, die als „Klima-Shakira“ Berühmtheit erlangte.
Die Haftstrafe, die sie verbüßen muss, wird voraussichtlich sechs Wochen dauern. „Das, was mir Panik macht, ist nicht die Haftstrafe. Es ist die eskalierende Klimakatastrophe. Ganz Süddeutschland, Regionen in Ober- und Niederösterreich und Vorarlberg stehen unter Wasser – und wir, die das verhindern wollen, werden weggesperrt“, sagte Anja Windl.
„Wir rasen auf eine drei Grad heißere Welt zu. Eine drei Grad heißere Welt bedeutet das Ende der menschlichen Zivilisation. Das ist keine Behauptung von mir, das sagte Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, einer der renommiertesten Klimaforscher der Welt in der ZiB 2. Was sind ein paar Wochen in einer Zelle gegen den Verlust von allem, was mir lieb ist?“, fragte die ebenfalls inhaftierte 23-jährige Aktivistin Laila Fuisz wenige Stunden vor Antritt ihrer Gefängnisstrafe.
„Wie vielsagend, dass Karl Nehammer zum Autogipfel gegen das Verbrenner-Aus einlädt – während dem nächsten Jahrhunderthochwasser in wenigen Jahren. Sind wir als Gesellschaft so fetzendeppert, dass wir angesichts der Tatsachen einfach bequem unserem Alltag nachgehen, weitermachen, als wäre nichts? Ich werde dabei nicht zusehen. Nicht widerstandslos. Auch wenn es mich meine Freiheit kostet – ich würde mich jedes Mal wieder dafür entscheiden“, ergänzte Windl.