Angenommen, es läuft Ihnen zu Hause im Badezimmer die Wanne über. Was würden Sie zuerst unternehmen: ein Tuch holen gehen, um damit das Wasser vom Boden aufzuwischen, oder den Hahn zudrehen?

Worüber der Hausverstand nicht lange nachdenken muss, scheint auf der großen Bühne des Weltgeschehens noch nicht angekommen zu sein. Wir blicken auf das wärmste je gemessene Jahr zurück, das weltweit von außergewöhnlich starken Überschwemmungen, Hurrikans und Dürrephasen geprägt war. Als Reaktion schichtet die laufende Klimakonferenz immer höhere Milliardenbeträge auf, um damit die schlimmsten Klimaschäden zu lindern. Und während all das geschieht, läuft der Wasserhahn des globalen Treibhausgasausstoßes munter weiter. Auch heuer sind die weltweiten CO₂-Emissionen gestiegen, anstatt zu sinken, wie die neuesten Berechnungen zeigen.

Es ist Zeit, am Hahn zu drehen, die CO₂-Emissionen mit einem starken Preis zu belegen und fossile Strukturen zurückzufahren, statt hinterher mit immer noch mehr Geld nachzuwischen. Das wäre tatsächlich Klimapolitik mit Hausverstand.