29. September 2024, 17 Uhr. Das bedeutet nicht nur Abend Nummer 2 am St. Veiter Wiesenmarkt, sondern auch: Wahlschluss. 432.330 Kärntnerinnen und Kärntner waren am heutigen Sonntag wahlberechtigt, das sind knapp 5500 weniger als noch vor fünf Jahren bei der Nationalratswahl 2019. Den Gang an die Wahlurne durften im Bezirk St. Veit 43.210 Personen aus den Gemeinden Althofen, Brückl, Deutsch-Griffen, Eberstein, Frauenstein, Friesach, Glödnitz, Gurk, Guttaring, Hüttenberg, Kappel am Krappfeld, Klein St. Paul, Liebenfels, Metnitz, Micheldorf, Mölbling, St. Georgen am Längsee, St. Veit an der Glan, Straßburg und Weitensfeld antreten.

FPÖ in Deutsch-Griffen bei 61 Prozent

Alle 20 Kommunen des Bezirkes St. Veit sind nach der sonntägigen Wahl in ein tiefes Blau gefärbt. In Deutsch-Griffen, einer traditionellen FPÖ-Hochburg, kommen die Freiheitlichen gar auf 61,39 Prozent. Das ist ein Zuwachs von 12,5 Prozentpunkten gegenüber der letzten Nationalratswahl. Auch in Mölbling schafft die FPÖ die „Absolute“ und kommt auf über 50 Prozent, ebenso in Hüttenberg.

Josef Ofner (FPÖ), Bürgermeister von Hüttenberg, sagt in einer ersten Reaktion: „Ich bin froh, dass die Menschen erkannt haben, dass ein neuer politischer Weg beschritten werden muss.“ Der Einzug in den Nationalrat geht sich rechnerisch für ihn nicht aus. Der Deutsch-Griffener Bürgermeister Michael Reiner (FPÖ) erklärt gegenüber der Kleinen Zeitung: „Das Ergebnis in Deutsch-Griffen motiviert natürlich. Und man hat das Gefühl, dass man etwas richtig gemacht hat.“ Auch für ihn geht sich der Einzug in den Nationalrat nicht aus.

Auch St. Veit geht an FPÖ

Keine Ausnahme vom Trend ist auch die Bezirksstadt St. Veit. Die SPÖ verliert hier zwar „nur“ 1,65 Prozentpunkte und kommt auf 30,07 Prozent, die Freiheitlichen gewinnen aber 16,80 Prozentpunkte und liegen mit 36,18 Prozent klar auf Platz eins. Die ÖVP beklagt Verluste von 13,80 Prozentpunkten und kommt nur noch auf 18,10 Prozent.

Das Ergebnis der Bezirksstadt St. Veit auf einen Blick:

Das Ergebnis des Bezirkes

Im Bezirk St. Veit kommt die FPÖ gesamt auf 41,32 Prozent (+17,76 Prozentpunkte), die SPÖ auf 23,07 Prozent (-3,31), die ÖVP auf 21,60 Prozent (-13,77) und die Neos auf 6,20 Prozent (+0,61). Bei der letzten Nationalratswahl lag noch die ÖVP klar an der Spitze.

Viele St. Veiter gingen auf Stimmenfang

Im Regionalwahlkreis Kärnten-Ost fanden sich auch einige St. Veiterinnen und St. Veiter auf der Liste. Darunter bei der ÖVP Sandra Lassnig, Gemeindevorständin in Liebenfels. Sie befand sich auch auf der Landesparteiliste auf Platz vier. Zu ihr gesellten sich WKO-Bezirksobmann Walter Sabitzer aus Althofen, die Bürgermeisterin von Kappel, Andrea Feichtinger-Sacherer, sowie der Weitensfelder Gemeindechef Franz Sabitzer. Auf der Landesliste befand sich außerdem auf Platz 19 der Friesacher Stadtrat Ewald Grün.

Die SPÖ ging an vorderster Front mit dem St. Veiter Vizebürgermeister Clemens Mitteregger ins Rennen (Landesliste auf Platz drei). Ihm folgten die Friesacher Vizebürgermeisterin Ursula Heitzer (Landesliste Platz 14) sowie die Gemeindevorstände aus Frauenstein respektive Weitensfeld, Patrick Krainer und Anja Allmann.

Die Freiheitlichen schickten die Bürgermeister Josef Ofner (Hüttenberg, Landesliste Platz zehn) und Michael Reiner (Deutsch-Griffen) ins Rennen. Ebenfalls auf der Liste standen Thomas Rinner (Landesliste Platz 15) aus Friesach und der St. Veiter Gemeinderat Robert Eichwalder. Außerdem auf der Landesliste (Platz 23): Thomas Springer aus St. Veit.

Für die Grünen standen die Gemeinderäte aus St. Veit und Gurk, Nina Feichter (Landesliste Platz 8) sowie Josef Jakob Maierhofer zur Wahl. Dazu: Magdalena Salzmann aus Straßburg, Beate Feichter aus Frauenstein sowie Karl Konrad Jerneischek (Landesliste Platz 22) und Klaus Knafl aus St. Veit. Von den NEOS gab es im Bezirk keinen auf der Liste.

Rückblick: So wählte St. Veit 2019

Bei der Nationalratswahl 2019 holte sich die ÖVP mit dem damaligen Spitzenkandidaten Sebastian Kurz Platz eins im Bezirk. Sie konnte 35,4 Prozent für sich verbuchen, auf den Plätzen zwei und drei folgten die SPÖ mit Pamela Rendi-Wagner (26,4 Prozent) und die FPÖ mit Norbert Hofer (23,6 Prozent). Die Grünen kamen unter Werner Kogler auf Platz 4 (6,8 Prozent), gefolgt von den NEOS unter Beate Meinl-Reisinger (5,6 Prozent).