Es war ein Schock, als der St. Veiter Unternehmer Günter Liegl Anfang Mai dieses Jahres plötzlich verstarb. Neben seinen zahlreichen Erfolgen als Unternehmer hatte er auch ein besonderes Herzensprojekt, dem er sich Jahr für Jahr gewidmet hat: die Wirtschaftsmesse im Rahmen des Wiesenmarktes. 2010 ging sie zum ersten Mal in der damals neuen Blumenhalle über die Bühne. Das Motto: „Wir vom Fach unter einem Dach.“
In diesem Jahr steht also die dreizehnte Auflage vor der Tür, die Nachfolge Liegls wurde bereits vor seinem Ableben geregelt, denn er verabschiedete sich 2023 in den Ruhestand. Philipp Subosits, Unternehmer und Kürschnermeister, hält nun die Hand über die beliebte Messe. „Wir haben seit Jahren darüber geredet, dass ein Nachfolger gefunden werden muss und es war immer sein Wunsch, dass ich die Organisation irgendwann übernehme. Er hat mir auch immer wertvolle Tipps gegeben, sein Tod war ein tragischer Umstand“, erzählt der St. Veiter Stadtrat.
Auf große Neuerungen wird verzichtet
Was sich unter der neuen Führung ändern wird? Nicht allzu viel, wie Subosits sagt. Das Rad neu erfinden zu wollen, sei kein erfolgversprechender Ansatz. „Wir haben ja schon einiges versucht, ich bin von Anfang an dabei und habe einen guten Überblick darüber, was funktioniert hat und was eher weniger.“ Im Rahmen der Messe sollen sich die Betriebe, die überwiegend aus St. Veit selbst, aber auch aus ganz Mittelkärnten kommen, präsentieren können. „Der Wiesenmarkt ist ein toller Frequenzbringer, Menschen kommen von weit her, dadurch bieten wir für jedes Unternehmen eine große Chance, auch um neue Stammkunden zu akquirieren.“ Die Zeit, in der man im Geschäft sitzend auf den Kunden gewartet hat, sei vorbei. „Man muss selbst auf die Leute zugehen. Den Kunden im Rahmen der Messe zu zeigen, was man macht, kann und hat, ist extrem wichtig und wertvoll. Genau das bieten wir.“
Ob man auf lange Sicht Neuerungen wie zum Beispiel Workshops anbieten wird, bleibt abzuwarten. Subosits: „Das könnte ein Thema werden, wenn mehrere Aussteller wegfallen und es Platz gibt. Aber zurzeit sind wir voll und ich werde niemandem seinen Standort wegnehmen.“
„Guter Branchenmix“ wird geboten
13 Firmen werden bei der diesjährigen Auflage dabei sein, die Gastronomie übernimmt wieder die Café-Konditorei Hahn. „Sie haben das perfekt im Griff und wissen, was sie tun müssen. Sie holen dadurch auch ihre Stammkundschaft in den Hallenbereich und sorgen für ruhigere Zonen abseits des großen Trubels“, ist Subosits überzeugt.
Wichtig sei es zudem, einen guten und gesunden Branchenmix unter den Ausstellern herzustellen. Vom Küchenstudio, über Pelze bis hin zu Kunsthandwerk soll alles abgedeckt werden. „Wenn man zehn beinahe identische Betriebe hat, wird es schnell uninteressant. Jeder Besucher soll auf der Messe angesprochen werden, jeder soll etwas Passendes finden.“
Auch das eingangs erwähnte Motto werde man beibehalten. „In Andenken an Günter Liegl halte ich es für falsch, das zu ändern. Außerdem beschreibt der Slogan perfekt, was wir machen und wofür wir stehen.“ Ob die Wirtschaftsmesse ein Faktor für eine Wiederbelebung der St. Veiter Innenstadt sein kann, glaubt Subosits indes nicht. „Sie stärkt vor allem die Betriebe selbst.“