Das viel zitierte „Ladensterben“ in der St. Veiter Innenstadt geht in die nächste Runde. Nachdem der Rewe-Konzern vor Kurzem angekündigt hat, die Bipa-Filiale am Unteren Platz zu schließen, verlässt nun das nächste Geschäft die Herzogstadt. Karin Pinter schließt ihre Trafik am Hauptplatz 13 am 27. Juli und siedelt nach Klagenfurt, genauer gesagt nach Fischl.

„Wir öffnen bereits am 1. August in Klagenfurt neu“, erzählt sie. „Dort haben wir eine größere Geschäftsfläche und können unsere Kunden mit einem größeren Angebot versorgen.“ Demnach soll es in ihrem neuen Kiosk „Coffee to go“ und auch Eis geben. Auch längere Öffnungszeiten stehen am Plan. Von 7.00 Uhr bis 19.00 Uhr – mit anderthalb Stunden Mittagspause. Die Gründe für den Umzug betreffen vor allem die hohen Kosten in St. Veit. „Die Mieten haben sich hier dauerhaft erhöht. In Klagenfurt zahlen wir circa die Hälfte“, betont Pinter.

Leerstand als Mitgrund

Wenig überraschend spielte auch der Handelsleerstand in der Innenstadt für die Entscheidung eine Rolle. „Auch, wenn unsere Umsätze derzeit noch konstant sind, ist nicht absehbar, ob das auch in Zukunft so bleibt. Viele Läden sperren zu oder gehen weg, die Frequenz wird weniger.“ Der Umzug tue ihr leid, weil man viele Stammkunden habe, aber: „Es ist für uns auf lange Sicht einfach ein zu hohes Risiko.“

Ein weiterer Faktor sei die Konkurrenzsituation. „Wir haben in St. Veit in unmittelbarer Nähe einen Kollegen, in Klagenfurt sind wir am Standort allein.“ Die Trafik am Hauptplatz werde nach ihrem Abgang nicht weiter besetzt – damit wird ein weiteres Lokal in Kürze leer stehen.

Weiterbetrieb ist „nicht wirtschaftlich tragbar“

Auch seitens der Monopolverwaltung wurde bestätigt, dass der Standort nicht weitergeführt wird. Aus strukturellen und wirtschaftlichen Gründen sei das nicht möglich. Trafiken müssen laut Tabakmonopolgesetz an Menschen mit Beeinträchtigung (Grad mindestens 50 Prozent, Anm.) vergeben werden und auch aufgrund der direkten Konkurrenzsituation in St. Veit sei es nicht möglich, den Betrieb in Zukunft gewinnbringend zu führen. „Im aktuellen Fall von St. Veit werden dadurch die zwei – in unmittelbarer Nähe befindlichen – Standorte gestärkt und deren Existenzen langfristig abgesichert“, betont der Monopolstellenleiter von Kärnten und der Steiermark, Andreas Marketz.