Im Jahr 2023 wurden im Bezirk St. Veit 16 Insolvenzverfahren von Unternehmen eröffnet. Diese setzen sich aus 13 Konkursverfahren, zwei Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung, ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung zusammen. Zusätzlich führten sechs weitere Insolvenzanträge mangels Vermögens der Schuldner nicht zu eröffneten Verfahren. „In Summe sind 22 Unternehmen insolvent. Das entspricht etwa dem Vorjahresniveau“, berichtet Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870-Standortes Kärnten. 2022 waren im Bezirk 23 Unternehmen insolvent.

Die Insolvenzexpertin analysiert: „Die Zahl der Eröffnungen ist um sieben Fälle gestiegen und die Anzahl der Abweisungen mangels kostendeckenden Vermögens ist um acht Fälle gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das ist aus Sicht des Gläubigerschutzes zu begrüßen, denn dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Transparenz in der Wirtschaft. Sinkt die Zahl der Abweisungen, so ist das ein gutes Zeichen, weil angenommen werden kann, dass es statt der Nichteröffnung ein eröffnetes Verfahren gibt. Dies ermöglicht wieder eine Sanierung“, so Wiesler-Hofer.

Die größten Insolvenzfälle Kärntens

Die Passiva von 42,43 Millionen Euro sind gegenüber dem Vorjahr markant gestiegen (2022 waren es 3,7 Millionen Euro). Mit den Insolvenzen der Energetica Industries GmbH aus Liebenfels mit einer Passiva von 19 Millionen Euro und der Peak Power Holding GmbH, ebenfalls aus Liebenfels, mit einer Passiva von zehn Millionen Euro führt der Bezirk St. Veit die Insolvenzstatistik in Kärnten an. Der nächstgrößere Insolvenzfall im Bezirk war jener der Handelsfirma GHL Vertriebs GmbH aus Treibach-Althofen mit einer Passiva von 4,14 Millionen Euro.

Ausblick

Der KSV1870 geht davon aus, dass die Zahl der Firmenpleiten im kommenden Jahr steigen wird. „Wir befinden uns nach wie vor in einer Phase der Normalisierung des Insolvenzgeschehens, doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzen den Unternehmen mehr als sonst zu“, erklärt Wiesler-Hofer.