„Der Einsatz des Ziehharmonikaspielers nach einem Unfall im Katschberg-Tunnel auf der Tauernautobahn gehört gewürdigt“, sagt Josef Heiß aus Rennweg. Als Feuerwehrmann stand er am 4. August im Einsatz als es darum ging, 170 Personen aus dem Tunnel zu evakuieren. In einem der letzten von 22 Fluchtstollen im Tunnel hörte er Musik und sah gleich den Harmonika-Spieler. Er hat „Zivilcourage gezeigt und die Personen in dieser emotionalen Stresssituation beruhigt“, formulierte es Peter Kircher, Kommandant der FF Rennweg am Katschberg. Heiß, als dessen Stellvertreter, ist für Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Er organisierte ein Video vom musizierenden Soldaten und stellte es auf die Facebook-Seite. Von da an ging es viral.

Tunnel-Einsätze prägen den 44-jährigen Vater von zwei Töchtern. Josef Heiß senior (71) war als Truppführer bei der Katastrophe im Tauerntunnel 1999 im Einsatz, und kam als Letzter aus dem Tunnel heraus. Josef Heiß junior trat in die Fußstapfen seines Vaters, und ist beim Kärntner Landesfeuerwehrverband als Arbeitsgruppenleiter für Verkehrswege und Tunnel aktiv. Derzeit absolvieren er und Peter Kircher die Ausbildung zum „Tunneltrainer“ am Erzberg. „Hier können Tunneleinsätze unter sehr realen Bedingungen geübt werden.“

Als „Tunneltrainer“ wird er wiederum seine Kameraden für Tunneleinsätze ausbilden. Ende Juli fungierte Heiß als Abschnittsfeuerwehr-Kommandant des Lieser- und Maltatales als Unterstützung beim schweren Unwetter in Kremsbrücke. Ruhig und souverän übernahm er organisatorische Tätigkeiten, um den Großeinsatz bestmöglich zu bewerkstelligen. „Erfolgreiche Einsätze sind immer eine Teamleistung und Zeichen dafür, dass alle Abläufe gut ineinandergreifen. Dafür möchte ich mich bei allen Kameradinnen und Kameraden des Abschnitts bedanken – für ihre Bereitschaft, jederzeit in Notlagen Hilfe zu leisten“, sagt der Asfinag-Projektleiter, der in seiner Freizeit gerne den forstlichen Besitz der Familie bewirtschaftet.

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