Ein Brand in einem stark frequentierten Tunnel - das ist die Horrorvorstellung eines jeden Autofahrers und der Einsatzkräfte gleichermaßen. Glimpflich endete ein drohendes Inferno am Sonntagabend, weil die Blaulichtorganisationen perfekt reagierten, 170 Personen aus dem Gefahrenbereich evakuierten, und weil zwei Bundesheer-Bedienstete - Winfried Kautz und sein Kamerad Karl Watschinger - Zivilcourage zeigten: Sie verhinderten mit einem „Beruhigungsständchen“ Panik unter den Erwachsenen und Kindern.
Den Sirenenalarm gab es Sonntagabend gegen 18.30 Uhr. Ein Autofahrer (39) aus Serbien war mit seinem Auto auf der Tauernautobahn in Richtung Salzburg unterwegs, als er im Motorraum eine starke Rauchentwicklung bemerkte. Der Mann konnte das Fahrzeug noch in eine Pannenbucht lenken und sich sowie zwei weitere Insassen in Sicherheit bringen. „Beim Eintreffen der Feuerwehrkräfte stand das Fahrzeug bereits in Vollbrand. An diesem Sonntag war natürlich starker Urlauber-Rückreiseverkehr, viele Pkw und Wohnwagen standen im Tunnel. Durch die Tunnellüftungsanlage wurde der Rauch unmittelbar am Brandort abgesaugt, sodass ein direkter Zugriff möglich war“, sagt Einsatzleiter Peter Kircher von der Freiwilligen Feuerwehr Rennweg am Katschberg. Mittels C-Rohr und der Schlauchhaspel im Tunnel wurde der Brand rasch niedergeschlagen und schließlich abgelöscht.
Ein weiterer Schwerpunkt war die geordnete Evakuierung der in die Querschläge geflüchteten Personen über die zweite Tunnelröhre. Aufgrund des starken Reiseverkehrs galt es rund 170 Personen mit über 60 Fahrzeugen wieder geordnet aus dem Tunnel zu lotsen. Da stand der Wehr aus Kärnten auch jene aus St. Michael im Lungau zur Seite - und die Soldaten Winfried Kautz sowie Karl Watschinger vom Österreichischen Bundesheer. Kautz schnappte sich seine Harmonika und spielte plötzlich auf. Das Stück hatte den bezeichnenden Titel „Auf der Autobahn“ . „Wir haben Musik gehört und dachten erst, die würde aus einem Feuerwehrauto kommen. Dann haben wir die Soldaten gesehen. Sie haben echte Zivilcourage gezeigt und Kinder und Erwachsene in dieser emotionalen Stresssituation beruhigt“, so Kircher.
Verletzt wurde niemand, der Katschbergtunnel war rund vier Stunden gesperrt.