Eine Resolution zur Errichtung einer Primärversorgungseinheit (PVE) in der Stadtgemeinde Spittal wurde von der SPÖ in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend eingereicht. Die Mandatare begründeten es damit, dass der Bevölkerung im Bezirk Spittal künftig eine bessere Gesundheitsversorgung geboten werden soll und eine PVE als Ergänzung der bestehenden medizinischen Versorgung aufgebaut werden soll. Mandatar Roland Mathiesl, der den Antrag einbrachte, schilderte, dass in PVE mehrere Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner sowie verschiedene Gesundheits- und Sozialberufe im Team zusammenarbeiten. „Sie haben einen Kassenvertrag mit allen gesetzlichen Krankenversicherungen. Alle Vertragsleistungen können daher kostenlos in Anspruch genommen werden. Mit der Gesetzesänderung, die auf Bundesebene Ende 2023 wirksam wurde, ist es nunmehr auch den Ländern möglich, die Errichtung von PVE aktiv voranzutreiben“, sagte Mathiesl.

Fünf Primärversorgungseinheiten in Kärnten

Im Regionalen Strukturplan Gesundheit sind in Kärnten bis 2025 fünf Primärversorgungseinheiten vorgesehen, wobei ein Standort im Bezirk Spittal geplant ist. „Aus diesem Grund soll sich die Bezirksstadt in Abstimmung mit dem Land und der österreichischen Gesundheitskasse aktiv darum bemühen, eine solche Einrichtung zu erhalten“, resümierte Mathiesl. Damit rannte er bei den anderen Fraktionen offene Türen ein. Für Bürgermeister Gerhard Köfer (Team Köfer) liegen die Vorteile eines PVE auf der Hand: „Sie sorgen dafür, dass Spitalsambulanzen massiv entlastet und Bürger an einem zentralen Ort gebündelt medizinische Leistungen in Top-Qualität in Anspruch nehmen können. Auch das Thema der erweiterten Öffnungszeiten mit besserer Versorgung an Tagesrandzeiten spreche klar für die PVE. Zudem spielt die Zusammenarbeit unter den Medizinern eine wichtige Rolle.“

Köfer: „Als Stadt gehen wir in die Offensive“

In Kärnten gibt es derzeit eine PVE in Klagenfurt-Annabichl. Köfer: „Als Stadtgemeinde gehen wir in die Offensive und bieten allen Playern, sprich Land, Gesundheitskasse und Ärztekammer, vertiefende Gespräche an, mit dem Ziel, die Stadt als Standort zu fixieren.“ Stadtrat Christoph Staudacher (FPÖ) ergänzte: „Die Gesamtsituation im Bezirk ist mehr als alarmierend – angefangen von der Besetzung der Bereitschaftsdienste, den langen Wartezeiten auf einen Arzttermin und die sich zunehmend entwickelnde Zwei-Klassen-Medizin. Man wird rechtzeitig dafür Sorge tragen müssen, die bevorstehende Pensionierungswelle bei Kassenärzten abzufedern, speziell im Bereich der Hausärzte.“ Und weiter: „Der Einsatz der FPÖ und unsere Initiativen für eine bessere kinderärztliche Versorgung haben sich ausgezahlt. Es ist ein Erfolg, dass die kinderärztliche Versorgung bis spätestens 2025 verbessert wird.“ Die Resolution wurde einstimmig verabschiedet und wird nun an Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) weitergeleitet.

Prettner begrüßt Resolution

Prettner begrüßt die Resolution aus Spittal: „Der erste Schritt zur Umsetzung einer Primärversorgungseinheit in Villach wurde durch eine Interessenten-Suche für eine PVE sichergestellt. Wie mit der ÖGK vereinbart werden die nächsten drei PVE, eines davon ist für den Bezirk Spittal vorgesehen, so rasch wie möglich umgesetzt werden um den Vorgaben des regionalen Strukturplanes Gesundheit zu entsprechen. Wir wollen gemeinsam für ein bestens funktionierendes Gesundheitswesen vorgehen und zum Wohle der Patienten handeln.“