Kein Getränk sorgt dieser Tage für so viele Schlagzeilen wie das Bier. Am Villacher Kirchtag wurden für 0,5 Liter bis zu 7,50 Euro verlangt. Eine aufsehenerregende Preisdimension, von der man sich am Klagenfurter Altstadtzauber fernhalten möchte.
Vorab erging von den Stadtrichtern, den Organisatoren des Altstadtzaubers, eine Preisempfehlung an die rund 40 teilnehmenden Gastronomiebetriebe: Das große Bier soll unter sechs Euro verkauft werden. Ob sie sich am Ende daran halten, obliegt den Wirten selbst. Preisentwicklungen nach oben oder unten sind Sommeramtmann Stefan Lindner noch nicht bekannt: „Ausreißer wie am Kirchtag sind bei uns nicht zu sehen. Man weiß es aber erst, wenn das Fest startet.“
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Bier am Altstadtzauber ab 5,20 Euro
Wenn dieses am Donnerstagabend am Neuen Platz beginnt, geht dort ein großes Bier um 5,50 Euro über die Theke. Auf diesen Preis haben sich die Wirte am Platz verständigt, sagt Lindner. Abseits wird es noch günstiger: 5,20 Euro möchte das Café Herzig für ein großes Bier von seinen Gästen. „Wir haben so viele Stammgäste, die uns auch beim Altstadtzauber besuchen. Wir wollen nicht mehr als sechs Euro verlangen, nur weil Altstadtzauber ist“, sagt Herzig-Chef Matthias Dollinger. Trotzdem hebt er den Preis um 30 Cent an. „Das ist nur jetzt so. Man bekommt heute auch nichts mehr gratis“, sagt Dollinger.
Wenige Meter weiter nördlich steigt der Bierpreis. Rund 5,80 Euro werden die Wirte am Alten Platz für einen halben Liter verlangen. „Es ist nicht so wie am Kirchtag. Es wird untereinander gesprochen und wir haben alle ein gutes Miteinander“, sagt Gert Höferer, „Teatro“-Chef und Altstadtzauber-Wirt am Alten Platz.
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Altstadtzauber-Bier am Heuplatz teurer
Am nördlichsten Punkt des Altstadtzaubers werden die Besucher am tiefsten in die Tasche greifen müssen. Rund sechs Euro soll das große Bier am Heuplatz kosten. Der leicht erhöhte Preis ist kein Zufall, ist der Heuplatz mit zehn Streetfoodtrucks der kulinarische Hotspot des Events. „Mit sechs Euro geben wir uns zufrieden“, sagt Claus Spitzbart, der die Gastronomie am Heuplatz für den Altstadtzauber organisiert.
Ob es abseits der großen Bühnen zu Ausreißern kommt, wird erst das Fest zeigen. Die Preise legen die Wirte fest, beim ausgeschenkten Bier gibt es aber Richtlinien: Auf den verpachteten Gastro-Plätzen darf nur Schleppe-Bier ausgeschenkt werden. „Die Schleppe ist unser Kooperationspartner, das ist vertraglich festgelegt“, sagt Lindner. Ein neuer Drei-Jahres-Vertrag mit der Klagenfurter Brauerei wurde vor dem diesjährigen Event signiert. In den eigenen Gastgärten dürfen die teilnehmenden Gastronomen auch andere Biermarken ausschenken.
Bierpreise werden verteidigt
Untereinander zeigen die Wirte Verständnis für die Preispolitik einzelner Gastronomen. „Wir alle wissen, dass alles teurer wird. Wenn ein Wirt eine gewisse Summe verlangt, wird er es nicht ohne Grund machen“, sagt Dollinger. In einem Bericht der Kleinen Zeitung argumentierte vor kurzem WK-Fachgruppenobmann Guntram Jilka die Bierpreise mit steigenden KV-Löhnen: „Lag der Anteil der Personalkosten früher bei 25 bis 30 Prozent, sind es heute 30 bis 35 Prozent. In der gehobenen Gastronomie sogar bis zu 45 Prozent.“