Die Zahl auf der Getränkekarte ist alljährlich vor der Kirchtagswoche Gesprächsthema Nummer Eins in Villach – auch wenn das den Wirtinnen und Wirten sauer aufstößt. Das große Bier soll heuer erstmals bis zu 7,50 Euro kosten. Der Preis, der durchgesickert ist, dürfte sich auf vereinzelte Lokale oder Zelte beziehen, der Großteil der Gastronomen hat vor, unter 7 Euro zu bleiben. Eine Preiserhöhung ist aber eher die Regel als die Ausnahme.

In Richtung 7,50 Euro wird das „Rathauscafé“ gehen, das den Bierpreis am Festgelände so gut wie alljährlich anführt. Auch andere Gastronomen dürften heuer aber mitziehen. „Wir haben uns in der Branche ausgetauscht, der Preis für das große Bier wird zwischen 7 und 7,50 Euro liegen. Es wird auch für uns alles teurer, wir können leider nicht anders“, sagt „Rathauscafé“-Chefin Valentina Tosoni. Einen genauen Preis will sie noch nicht nennen, im Vorjahr knackte sie die für Villach historische 7-Euro-Marke.

Valentina Tosoni vom Rathauscafé wird preislich in Richtung 7,50 Euro gehen
Valentina Tosoni vom Rathauscafé wird preislich in Richtung 7,50 Euro gehen © Johaim

Im Lokal „Stern“ am Hans-Gasser-Platz liegt das große Bier preislich bei 6,40 Euro, der Spritzer bei 4,90 Euro und das Mineral bei 3,20 Euro, für den Kaiser-Josef-Platz, der Partyzone des Villacher Kirchtags, ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Zur Preisanhebung gezwungen, sehen sich auch viele andere. Steigende Mitarbeiterlöhne, „hohe“ Standgebühren an die Stadt Villach und „enorme“ Einkaufskosten (auch bei der Brau Union) werden quer durch als Gründe angeführt. „Es ist traurig, dass wir Wirte zwar die Vorletzten in der Kette zum Kunden sind, aber immer als Buhmänner herhalten müssen, wenn es um den Preis geht. Der Kirchtag ist für uns kein großer Gewinn mehr, wir müssen eher schauen, dass wir da mit keinem Minus aussteigen“, sagt etwa Marcus Frohnwieser von der „Anna Neumann Bar“.

Er konzentriert sich wegen der „hohen Standkosten“ am Hauptplatz schon seit Jahren auf seinen Innenhof. Wie teuer er das große Bier dort heuer ausschenken wird, ist noch nicht fixiert, im Vorjahr lag der Preis bei 6,20 Euro. „Die 7-Euro-Marke werden wir, glaube ich, nicht knacken“, gibt er einen Einblick. In der „Kaffeeteria“ in der Italiener Straße wollen die Gastronomen 5,90 Euro für das große Bier verlangen. „Wir wollen auch heuer nicht überteuert sein“, sagt Martin Kribitsch, der übrigens auf Hirter-Bier setzt und damit trotz der für Villach negativen Entwicklung bei Villacher Bier eine Ausnahme ist, denn „das Villacher“ ist nach wie vor das offizielle Kirchtagsbier.

Marcus Frohnwieser von der „Anna Neumann Bar“ ist es leid, sich für Preissteigerungen erklären zu müssen
Marcus Frohnwieser von der „Anna Neumann Bar“ ist es leid, sich für Preissteigerungen erklären zu müssen © Johaim

Definitiv nicht knacken will man die 7 Euro im Brauhof, der ja zur Brau Union gehört. „Wir heben die Preise im Gasthaus nicht an, das große Märzen kostet wie im Vorjahr 4,60 Euro, das Stadtbräu 4,80 Euro“, sagt Geschäftsführer Harald Hicks. Den weißen Spritzer will er um 3,70 Euro ausschenken und das Mineral (0,33) um 3,80 Euro. Am Hauptplatz soll das große Bier zwischen 5,50 und 6 Euro kosten. Im Vorjahr am günstigsten war übrigens Birgit Bregar vom Café Sterz. Sie verlangte 4,50 Euro für das große Bier, wo der Preis heuer liegt, ist noch nicht bekannt.

Birgit Bregar vom „Sterz“ war im Vorjahr am günstigsten
Birgit Bregar vom „Sterz“ war im Vorjahr am günstigsten © KLZ/Weichselbraun

Als Begründung für die Preissteigerung führten die Wirte immer wieder die „hohen Standgebühren an“. Stadtmarketing-Geschäftsführer Pierre Bechler verweist auf Erhöhungen von „nur drei Prozent, um den Gastronomen entgegenzukommen“. Die Gebühr liegt je nach Lage zwischen 21 und 112 Euro.