Preiserhöhungen im Herbst gehören für die meisten Autohersteller und Importeure zum Alltag – bei Vokswagen bekommt die Preiserhöhung einen pikanten Beigeschmack. Denn die Marke Volkswagen wird gerade von einer Krise erschüttert:

Die Kernmarke VW kämpft hart: Die Umsatzrendite ist unter drei Prozent auf 2,3 Prozent geschmolzen, die E-Mobilität, entfesselt durch und nach der Dieselaffäre, schwächelt. China, der wichtigste Einzelmarkt, schrumpft. Das 10-Milliarden-Euro-Ergebnis-Verbesserungs-Paket, das man beschlossen hat, um die Umsatzrendite auf die erhofften 6,5 Prozent zu bringen, spielt nicht einmal die Hälfte davon ein – wir berichteten.

Volkswagen setzt Maßnahmen

Wie ernst die Situation ist, zeigen die Maßnahmen: Die seit 1994 gültige VW-Beschäftigungsgarantie (Abgänge nur über Altersteilzeit etc.), die bis 2029 laufen hätte sollen, ist nur noch Makulatur. Werkschließungen drohen.

Konzernchef Oliver Blume nimmt sich kein Blatt vor den Mund: „Bei der Marke VW ist die Lage so ernst, dass man nicht einfach alles weiterlaufen lassen kann wie bisher“, wird er von „Bild am Sonntag“ zitiert. Und: „In Europa werden weniger Fahrzeuge gekauft. Gleichzeitig drängen neue Wettbewerber aus Asien mit Wucht in den Markt. Der Kuchen ist kleiner geworden und wir haben mehr Gäste am Tisch“, erklärte Blume weiter.

Das sind die Preiserhöhungen von Volkswagen

Gerade jetzt werden die Preiserhöhungen bekannt, die das Geschäft für die Volkswagen-Händler nicht einfacher machen werden. In Österreich gibt es zum Beispiel selektive Preiserhöhungen, je nach Modell zwischen 0,3 und 3,2 Prozent. Das gilt für mehrere Verbrenner-Modelle von VW ab 19. September.

Im Detail, zum Beispiel: Polo +0,3 (außer 4Me), T-Cross +1,6, T-Roc +2,2, Tiguan  +1,0 (außer PHEV, die sind nicht betroffen).

Die Ausnahmen, die nicht teurer werden: Taigo, Polo 4Me, Tiguan Allspace und Touareg.

Das sensible Geschäft mit den E-Autos wird nicht angegriffen. Der E-Autoverkauf ist extrem wichtig für Volkswagen, man muss mit Hilfe der – laut Gesetzesdefinition emissionsfreien E-Autos – die EU-Ziele bei den CO2-Emissionen erreichen. Sonst werden Strafzahlungen fällig.