Die Situation bei der AUA ist angespannt. Von Gründonnerstag bis Karfreitag wird 36 Stunden lang gestreikt. 400 Flüge fallen aus, 50.000 Passagiere sind betroffen. Die Verhandlungspartner werfen sich gegenseitig Sturheit vor, eine Lösung ist nicht in Sicht.

„Zum Streiten gehören immer zwei“

Nachdem AUA-Chefin Annette Mann am Dienstag in der ZiB 2 der Belegschaft mit Konsequenzen gedroht hatte, konterte Gewerkschaftschef Roman Hebenstreit am Mittwoch im Ö 1-Morgenjournal. „Die Situation tut uns natürlich sehr leid, aber zum Streiten gehören immer zwei. Fakt ist, dass wir aus österreichischer Sicht einfach in der Situation sind, dass es im Vergleich zum Lufthansa-Konzern eklatante Ungleichheiten gibt“, so der vida-Chef.

Hebenstreit spielt damit darauf an, dass beim Mutterkonzern Lufthansa die Mitarbeiter teilweise bis zu 40 Prozent mehr verdienen als bei der AUA. Für die Gewerkschaft ist dieser Lohnunterschied jedenfalls inakzeptabel. „Es kann nicht sein, dass die rot-weiß-rote Fahne am Flugzeug der Grund für solche Ungleichheiten ist“, so Hebenstreit.

Der Gewerkschaftschef befürchtet, dass die Lufthansa die AUA zu einer Billigflieger-Airline umbauen will. Als „zynisch“ bezeichnete Hebenstreit die Warnung von AUA-Chefin Mann, dass einige Destinationen gestrichen würden, sollte es zu keiner Einigung kommen. Es könne nicht sein, dass die AUA nach Gutsherrenart ihre Gewinne an die Lufthansa abgeben müsse, dafür aber nicht die gleiche Anerkennung in Form einer fairen Entlohnung erhalte.

Die Gewerkschaft ist jedenfalls weiterhin verhandlungsbereit, stellte aber auch klar, dass die derzeitigen Gespräche nicht zielführend seien. Nach 17 Verhandlungsrunden ist also noch kein Ende in Sicht. Wenn die von der AUA in den Medien kolportierten 18 Prozent mit entsprechenden Zusatzleistungen ehrlich wären, gäbe es schon eine Einigung, so Hebenstreit – das sei aber derzeit nicht der Fall.