Wegen des für Gründonnerstag und Karfreitag von der Gewerkschaft angedrohten Streiks streicht die AUA an diesen beiden Tagen rund 400 Flüge – rund 50.000 Passagiere sind betroffen. In der ZiB2 machte AUA-Chefin Annette Mann deutlich, wie weit Gewerkschaft und Unternehmensführung mittlerweile auseinandergedriftet sind. Mann: „Das, was aktuell gefordert ist, ist absolut unrealistisch. Und weit über wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit der AUA“.
Sollte sich die Gewerkschaft schlussendlich mit der Forderung durchsetzen, werde „die AUA in ihrer jetzigen Form keine Zukunft mehr haben“, erklärte Annette Mann. Mehr als die Hälfte der Strecken könnten nicht mehr rentabel geflogen werden.
Auf die aufkeimende Kritik, wonach Mann selbst noch bei keiner der 17 Verhandlungsrunden selbst dabei war, entgegnete sie, dass man sich entschieden hätte, die Verhandlungen als „Team“ zu bestreiten. Sie selbst sei natürlich stets gut informiert und bringe sich auch informell ein. Und, in Richtung der Gewerkschaft gerichtet: „Mich hat jetzt auch noch keiner angerufen“.
Zum hohen Gewinn der AUA im Vorjahr sagte Mann in der ZiB2, dass die Marge mit 5,5 Prozent nicht hoch genug gewesen sei. Zudem stehe die AUA vor hohen Investitionen, die Flotte sei „nicht die jüngste“. Beim konzerninternen Vergleich würden „Äpfel mit Birnen“ verglichen.
Die Gewerkschaft pocht auf einen Gehaltsabschluss über der Inflation, das Angebot der AUA von bis zu 18 Prozent Gehaltsplus für Flugbegleiter und Piloten sowie bis zu 28 Prozent für Co-Piloten beziehe sich auf zwei Jahre und bestehe aus nicht nachhaltigen Einmalzahlungen, hatte vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart wiederholt kritisiert. vida-Chef Roman Hebenstreit spricht von einem Gehaltsunterschied von 40 Prozent zwischen der AUA-Belegschaft und den Beschäftigten der deutschen Konzernmutter Lufthansa. „Es ist extrem unverständlich, dass ein Teil des Konzerns wie der letzte Putzfetzen behandelt wird“, sagte Hebenstreit zur APA.