Auf der Kinderkrebsstation am Universitätsklinikum Graz wird alles Menschenmögliche getan, um den jungen Patientinnen und Patienten, die gegen eine Krebserkrankung ankämpfen, einen angenehmen Alltag zu bereiten und sie bestenfalls zu heilen. Da darf natürlich auch gefeiert werden, etwa, wenn jemand Geburtstag hat. Den mit Abstand schönsten Anlass für ein kleines Fest auf der Kinderonkologie hatte nun Daniel (4) aus Krottendorf-Gaisfeld gegeben, bei dem im Juni 2023 Leukämie diagnostiziert worden war. Nach mehr als einem Jahr regelmäßiger und teils wochenlanger Aufenthalte im Krankenhaus wurde der junge Patient offiziell entlassen. Bei Mama und Krankenhauspersonal flossen Freudentränen, als Daniel die obligatorische Glocke läuten durfte, die die Entlassung verkündet.
„Das ist für uns alle natürlich wunderschön, ein echter Hammer. Auch ich habe wie ein Schulbub geweint“, erzählt Leih-Opa Gerald Bauer, der die Familie seit jeher unterstützt. „Geheilt ist Daniel zwar noch nicht, aber er tritt jetzt in die Erhaltungstherapie ein“, erzählt Bauer. Dabei handelt es sich um die dritte Phase in der Behandlung, die regelmäßige Untersuchungen und – wenn notwendig – weitere chemotherapeutische Behandlungen umfassen, allerdings in der Regel nur noch ambulant und weniger intensiv. Zu seiner Entlassung hatte Daniel einen ganz besonderen Wunsch: Er wollte unbedingt mit dem neuen Einsatzfahrzeug der örtlichen Feuerwehr nach Hause gebracht werden.
„Strahlende Kinderaugen“
Da ließ sich die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Krottendorf nicht zweimal bitten. Der stellvertretende Kommandant Lukas Schlager und Schriftführerin Christina Urban holten den Burschen auf der Kinderonkologie ab. „Er hat nur davon gesprochen, dass er unbedingt mit dem Feuerwehrfahrzeug nach Hause, in sein neues Leben, möchte“, schilderten Schlager und Urban, die von der Begeisterung des jungen Weststeirers, der so ein hartes Schicksal ertragen muss, überwältigt waren. „Strahlende Kinderaugen sagen mehr als tausend Worte.“
Im Juni 2023 hatte der damals Dreijährige die niederschmetternde Diagnose Leukämie erhalten. Binnen kurzer Zeit hatte das Kind ungewöhnlich viele Hämatome erlitten, was zuerst gar zum Verdacht führte, in der Kinderbetreuungseinrichtung gäbe es Probleme. Bei ersten Untersuchungen wurden Auffälligkeiten erkannt, innerhalb von zwei Wochen wurde Daniel aber immer öfter müde, blass und hatte Fieber. Und auch die Hämatome wurden mehr. Bei einer Untersuchung in der Kinderklinik erhielt man schließlich die Gewissheit.
Daniel, der im Jänner fünf Jahre alt wird, kann im Herbst den Kindergarten besuchen. Und dort wird er sicherlich auch von unvergesslichen Momenten erzählen, etwa als die Fußballer des SK Sturm Graz zu ihrem traditionellen Besuch in die Kinderonkologie kamen. Da haben Gerald Bauer und Daniel auch ihr Idol Gregory Wüthrich getroffen.