Das Schicksal des dreijährigen Daniel aus Krottendorf-Gaisfeld lässt niemanden kalt. Am 28. Juni nahm das Leben des Buben und seiner Familie von einem Tag auf den anderen mit einer schockierenden Diagnose eine dramatische Wendung: Bei Daniel wurde Leukämie festgestellt.
Begonnen hatte alles einige Wochen früher. "Daniel ist plötzlich mit vielen blauen Flecken aus der Kinderkrippe nach Hause gekommen", schildert Gerald Bauer. Der ehemalige Nachbar der Familie hat seit dem Tod von einem Opa von Daniel die Rolle eines "Leih-Opas" übernommen. "Daniel sagt auch Opa Gerald zu mir", erzählt Bauer mit einem Lächeln.
Aufgrund der vielen Hämatome dachten die Eltern zuerst, es gebe Probleme in der Betreuungseinrichtung. Doch Daniels Mama hörte auf ihren Mutterinstinkt und ging mit ihrem dreijährigen Sohn zum Arzt. Im Rahmen einer ersten Blutuntersuchung konnte aber keine Auffälligkeit festgestellt werden. "Zwei Wochen darauf wurde er immer öfter müde, hatte noch mehr blaue Flecken am Körper und war blass und bekam Fieber", schildert die Mutter. Am nächsten Tag ging es Daniel wieder besser, die Weststeirerin brachte ihren Sohn deshalb wieder in die Kinderkrippe. Von dort kam um 10 Uhr der Anruf, dass die Eltern ihren Sohn umgehend abholen sollten, weil es ihm nicht gut gehe.
Der Hausarzt konnte keine akute Erkrankung feststellen und bestellte den Buben für einen der nächsten Tage in die Ordination. "Das Mama-Herz hat mir aber gesagt, es stimmt irgendetwas nicht." Und das sollte sich beim Kinderarzt bestätigen. "Nach der Blutabnahme kam der Arzt zu mir und sagte, Daniel muss sofort mit der Rettung mit Blaulicht auf die Kinderklinik." Und dort bekam die Familie die Gewissheit: "Unser Kind hat Leukämie."
Daniel ist ein Kämpfer
Mehr als einen Monat lang war der Dreijährige, der mit einer Chemotherapie behandelt wird, am Stück auf der Kinderklinik, ehe er das erste Mal nach Hause durfte. "Im Krankenhaus wird täglich der Leukozyten-Wert gemessen. Je nach Ergebnis darf Daniel nach Hause oder muss im Spital bleiben", erzählt Leih-Opa Gerald Bauer. Als der Bub aufgrund der Chemo seine Haare verliert, hat sich Bauer mit dem Buben gleich solidarisch gezeigt. "Wir telefonieren täglich. Bei einem Videotelefonat habe ich meine Haare, auch wenn es nicht so viele waren, abrasiert. Da hat Daniel gelacht", schildert Bauer. Der junge Patient selbst gibt sich kämpferisch. "Ich bin krank, Opa, aber ich schaffe das", sagt er regelmäßig zu Bauer. Die Heilungschance liege laut den Ärzten bei 90 Prozent, "aber die Therapie kann bis zu zwei Jahre dauern", so Bauer.
Für die junge Familie – Daniel hat einen acht Monate alten Bruder – ist die Situation nicht nur emotional eine Herausforderung, sondern auch finanziell eine große Belastung. Die Mama widmet sich rund um die Uhr ihrem Sohn, der Vater konnte im Einvernehmen mit seinem Arbeitgeber, der die Familie auch finanziell unterstützt, seine Arbeitszeiten anpassen. Doch die Kosten für Fahrten, Therapie und Medikamente kann die weststeirische Familie nicht ohne Unterstützung aufbringen. Bauer hat deshalb eine Spendenaktion samt -konto initiiert, auch Vereine wie der Kiwanis-Club und Unternehmen haben der Familie schon unter die Arme gegriffen.
Benefiz-Stocksportturnier
Am Samstag, dem 30. September, findet in der Stocksporthalle des ESV Hohenburg ein Benefizturnier für Daniel statt, das Bauer und Oliver Ropatsch vom ESV Hohenburg organisiert haben. "Mit 15 Mannschaften sind wir ausgebucht, aber jeder kann zuschauen kommen, wir kochen auch aus. Alle Einnahmen und Spenden vor Ort kommen Daniel zugute", so Bauer.