„Das Motto des Bundesheeres ist Schutz und Hilfe. Hier habe ich die Möglichkeit gesehen, das auf eine andere Art und Weise als gewohnt umzusetzen.“ So begründet Raphael Haberleitner (35) aus Seckau seine Idee, bei der Airpower in Zeltweg am 6. und 7. September eine Stammzellen-Typisierungsaktion zu organisieren. Er hat sich an den Verein „Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich“ gewandt, wo man mit Freude zugesagt hat. Denn die Chance, an die 300.000 Menschen auf einem Fleck um ihre Mithilfe zu bitten, bietet sich selten.
Genetische Zwillinge gesucht
Für Airpower-Gäste, die mitmachen wollen, ist es ganz einfach. Sie können sich bei einem Zelt im Eingangsbereich selbst mit einem Wattestäbchen einen Wangenabstrich machen und registrieren lassen. „Acht Mitarbeiter, darunter Militärangehörige und Menschen aus meinem privaten Umfeld, helfen und beantworten alle Fragen“, so Haberleitner. Die Proben werden in einem Labor ausgewertet, die Ergebnisse der Typisierung in einer weltweiten Datenbank gespeichert. Wenn sich irgendwo auf der Welt ein „genetischer Zwilling“ findet, der aufgrund einer Erkrankung wie etwa Leukämie die Stammzellen braucht, wird der Spender kontaktiert.
Motiviert hat Raphael Haberleitner eine Typisierungsaktion im Burgenland, bei der er während seiner Ausbildung an der Militärakademie Wiener Neustadt geholfen hat. „Damals hat ein Kamerad von mir einen Abstrich gemacht. Monate später hat er die Nachricht bekommen, dass er als Spender infrage kommt.“ Schließlich habe er eine Stammzellenspende gemacht, mit der das Leben einer 50-jährigen Spanierin gerettet werden konnte. „In 80 Prozent der Fälle werden Stammzellen aus der Blutbahn entnommen, in 20 Prozent aus dem Knochenmark“, weiß der Oberleutnant, der verheiratet und Vater einer acht Monate alten Tochter ist.
Im Durchschnitt findet sich für jede 323. Spende irgendwo auf der Welt ein dankbarer Patient, der dank der gespendeten Stammzellen überleben kann. Raphael Haberleitner hofft auf möglichst viele, die das Angebot der kostenlosen Typisierung annehmen. „Einzige Einschränkung ist das Alter, es kommen nur gesunde Menschen zwischen 17 und 45 Jahren infrage“, so der Seckauer.