Nach nur zwei Jahren Pause steigt am Freitag und Samstag wieder eine der größten Flugshows Europa auf dem Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg. 4,2 Millionen Euro lassen sich das Bundesheer und seine Partner Red Bull und Land Steiermark (steuern jeweils ein Drittel bei) das Spektakel kosten. Während das Militär auch den Übungscharakter hervorhebt, geht es vor allem um Selbstdarstellung: Das Bundesheer will sich als attraktiver, moderner Arbeitgeber präsentieren, der Getränkehersteller sein Markenimage pflegen und das Land als freundlicher Gastgeber Eindruck hinterlassen.

Airpower 2024: 300.000 Besucher erwartet

Umstritten ist die Airpower immer noch, da änderte auch das neue Nachhaltigkeits-Konzept wenig. Doch ist mit den geopolitischen Umwälzungen der letzten Jahre die ureigene Aufgabe des Bundesheeres wieder in den Fokus gerückt: die Landesverteidigung. Und dank des eingeleiteten Modernisierungsschubs kann das Militär statt teils museumsreifen Luftfahrzeugen endlich neues Gerät herzeigen – oder zumindest einen Ausblick darauf bieten. Dass die Airpower dennoch auch ein „Event für die ganze Familie“ ist, wie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gerne betont, liegt am Volksfestcharakter der Großveranstaltung. Erwartet werden wie jedes Mal 300.000 Besucher, was auch mit der behördlich festgelegten Obergrenzen zu tun hat. Ganz genau weiß man es nie, Eintritt wird ja nicht kassiert.

Der AW-169 „Lion“ wird erstmals in Aktion zu sehen sein
Der AW-169 „Lion“ wird erstmals in Aktion zu sehen sein © BMLV/Wolfgang Grebien

Das Flugprogramm ist an beiden Tagen ident, Höhepunkte für das Publikum sind sicher die militärischen Kunstflugstaffeln aus der Schweiz und Spanien. Aber auch die Solo-Displays von Kampfjets (F-35, Eurofighter, Gripen, F-16, F-18), die effektvolle in Szene gesetzten historischen Flugzeuge und Hubschrauber der Flying Bulls und die einsatznahen Vorführungen des Bundesheeres zählen zu den Hinguckern.

Die Kampfjets gehören zu den Highlights
Die Kampfjets gehören zu den Highlights © BMLV/Daniel Trippolt

4300 Euro für eine Ferienwohnung

In und um Zeltweg herrscht jedenfalls bereits seit Wochen reges Treiben. Schon die Trainingsflüge des Bundesheeres lockten zahlreiche Schaulustige an, am Donnerstag fliegen dann alle Gäste zur Probe ihr Programm. „Wir verzeichnen viele Buchungen schon Tage bevor die Airpower überhaupt startet“, erzählt Michael Ranzmaier-Hausleitner vom Tourismusverband Murtal. 99 Prozent aller Unterkünfte im Murtal sind ausgebucht, es gibt allerdings noch freie Camping-Stellflächen in unmittelbarer Nähe zum Fliegerhorst. Ähnlich wie bei der Formel 1 treibt die große Nachfrage auch während der Airpower die Preise in teils astronomische Höhen: „4300 Euro für zwei Nächte in einer Ferienwohnung – Wucher gibt es leider immer, aber ich denke, diese Preise wird niemand zahlen“, so Ranzmaier-Hausleitner. Im Umkreis von 50 Kilometer findet man noch erschwingliche Zimmer, der Tourismusverband hilft bei der Vermittlung.

Anreise mit dem Auto zur Airpower: Was Sie wissen müssen

Wer nicht in der Region nächtigt, sollte sich früh genug mit An- und Abreise auseinandersetzen. „Staus werden nicht ausbleiben, das ist bei dieser Größenordnung gar nicht anders möglich“, sagt Oberst Peter Braun, zuständig für Verkehrsfragen bei der Airpower. Wer mit dem Auto kommt, sollte vorab ein Parkticket online kaufen: Entweder für den Parkplatz in Kraubath, wo kostenlose Shuttlebusse zum Veranstaltungsgelände fahren, oder für Parkplätze in Zeltweg. Weitere Unterkategorien für einzelne Parkplätze gibt es heuer bewusst nicht: „Das hat 2022 leider nicht funktioniert. Die Besucher werden heuer je nach Anreiserichtung von der Polizei zu den nächstgelegenen freien Parkflächen geleitet.“ Tickets (für 20 Euro pro Fahrzeug) kann man auch direkt am Parkplatz lösen, das verursacht aber Verzögerungen. Braun hofft auf 90 Prozent Online-Buchungen und rät zu einer sehr frühen Anreise, am besten vor 6.30 Uhr.

Am Bahnhof Zeltweg wurde endlich der Bahnsteig verlängert
Am Bahnhof Zeltweg wurde endlich der Bahnsteig verlängert © Josef Fröhlich

Sehr gut angenommen wird indes die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Fast alle Sonderzüge sind restlos ausgebucht, auch der verdichtete Regelverkehr der ÖBB ist gut gebucht. Bei den Bussen verzeichnet man schon jetzt mehr Onlinebuchungen, als 2022 insgesamt am Samstag Busse vor Ort waren. „Das ist auch im Sinne der Nachhaltigkeit wichtig“, betont Braun. 

Wetter wird unbeständig

Wie sich die Anreise am Ende verteilen wird, hängt auch vom Wetter ab. Erfahrungsgemäß entscheiden viele Besucher spontan, an welchem Tag sie nach Zeltweg kommen. „Wir hoffen natürlich auf keine großen Regenmengen, denn die Parkflächen sind nicht befestigt“, so Peter Braun. Aus heutiger Sicht schwächt sich die Hitze ab, eine Regenwahrscheinlichkeit ist vor allem am Freitag gegeben.