„Wenn man was tun kann, warum nicht. Wir helfen gerne“, sagt Christian Lindschinger, Chef vom Gasthaus Winter in Bodendorf im Bezirk Murau, der nachweislich ältesten Gaststätte der Steiermark. Am vergangenen Wochenende, als Murtal und Murau durch das Schneechaos im Finsteren saßen, machte das Gasthaus durch ein Facebook-Posting aufmerksam: Man habe Strom und freue sich über Besucher, gerne könne man auch sein Handy oder eine Powerbank im Gasthaus aufladen.
Wohltätiger „Wiederholungstäter“
Die Gaststätte machte bereits in der Vergangenheit durch selbstlose Aktionen auf sich aufmerksam – etwa, als man unter dem Motto „Weil klatschen halt auch niemandem hilft“ während der Coronapandemie kostenlos Schnitzel und Cordon bleu für Rettungssanitäterinnen und -sanitäter sowie Pflegekräfte anbot oder Masken für andere nähte, deren Erlös das ausgefallene Trinkgeld für die Angestellten aufbessern sollte.
Stromverlust als Weckruf
„Zum Essen sind viele gekommen, zum Laden waren auch ein paar Leute da“, berichtet Lindschinger. Im Gasthaus fiel ab Samstagmittag immer wieder der Strom aus, man kochte mit Gas. Der Samstag sei ruhig verlaufen, am Sonntag sei einiges los gewesen. „Ein Mann war etwa mit dem Auto unterwegs, um sein Handy darin zu laden. Er kam dann auf einen Kaffee herein und konnte sein Handy bei uns laden – das ist auch besser, als Benzin zu verschwenden“, meint Lindschinger.
Er fühlt sich durch den kurzzeitigen Stromverlust „wachgerüttelt“. „Da fällt ein bissel Schnee, und schon haben wir beinahe den Weltuntergang. Was mich erschrocken hat: Ein Mast stürzt um, und gleich zwei Bezirke sind vom Strom getrennt.“