Die FPÖ ist der große Triumphator bei der steirischen Landtagswahl 2024. Die Partei von Spitzenkandidat Mario Kunasek kommt auf 34,8 Prozent der Stimmen. „In dieser Höhe habe ich das nicht erwartet“, gab der steirische FPÖ-Chef in seiner ersten Reaktion zu. Weniger überraschend kommt das deutliche Ergebnis - die ÖVP erhielt nur 26,8 Prozent der Stimmen, die SPÖ 21,4 Prozent - für einige User der Kleinen Zeitung.
aposch streicht hervor, wie wichtig es ist, den Wählerwillen entsprechend zu würdigen: „Etwas müssen Regierenden schon zur Kenntnis nehmen. Wenn man gegen die Meinung der Bevölkerung entscheidet, so sind Wahlniederlagen vorprogrammiert. Ganz besonders hat sich das bezüglich des Leitspitals gezeigt. Da helfen auch die angeblichen Experten nichts. [...]“
Für Wienerblut28 war ein Wahlerfolg der FPÖ aufgrund der aktuellen Krisen nur logisch: „Die Wähler haben entschieden, die FPÖ mit viel Macht auszustatten. Gut so für die Steiermark, immerhin geht es um die Zukunft. [...] Die Menschen in Österreich wollen eine rechte menschliche und politische Haltung, um die Probleme der Zukunft zu meistern. [...]“
Drexlers Reaktion zwischen Zustimmung und Unverständnis
Ganz großes Thema, nicht nur in unserem Forum, war auch die Koalitionsbildung auf Bundesebene. Bekanntlich wurde nicht Herbert Kickl, Chef der stimmenstärksten Partei bei der Nationalratswahl, mit der Regierungsbildung beauftragt, sondern Karl Nehammer von der ÖVP. Dieser nahm nun Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ und den Neos auf. Noch-Landeshauptmann Christopher Drexler sah sich als „das Bauernopfer der Republik“. Seinen - sarkastischen - Dank schickte er nach Wien. Einige User schlossen sich dieser Kritik von Drexler an.
„Wie viel davon ist Abstrafung für die Tragikkomödie auf Bundesebene? Ich tippe auf 50 Prozent. Danke Herr Bundespräsident und Herr Nehammer“, schreibt etwa Landpomeranze und eleasar meint: „Nehammer hat mit seiner unverständlichen Blockade-Politik auch zu diesem Ergebnis beigetragen. Die ÖVP schießt sich damit selbst ins Knie. Viele Wähler wollen Blau-Schwarz.“
Die Schuldzuweisungen des Spitzenkandidaten der steirischen ÖVP sorgen teilweise aber auch für Unverständnis. travel07 hätte sich gewünscht, dass die ÖVP zunächst vor ihrer steirischen Haustür kehrt: „Sehr geehrter Herr Drexler, sie mögen zwar alles gegeben haben, aber in der ersten Stellungnahme zu keiner Selbstreflexion und zu keiner Selbstkritik fähig zu sein und alles auf den Bund und den Bundespräsidenten zu schieben, ist wirklich schwach und einfach nur peinlich.“
Auch aa22 kann Drexlers ersten Auftritt nach der Wahl nicht nachvollziehen: „Sehe gerade den Herrn Drexler live im Fernsehen. Er hat gerade nochmal mit seiner Überheblichkeit bestätigt, warum er keine Stimme verdient hat. Alles Andere ist schuld: der Bundespräsident, die Ennstaler – nur nicht er selbst bzw. seine Miss-Wirtschaftspartei.“
Wer wird in der Steiermark die nächsten fünf Jahre regieren?
Der Triumph der FPÖ und die (großen) Verluste für ÖVP und SPÖ sorgen dafür, dass die möglichen Koalitionsvarianten limitiert sind. Insgesamt umfasst der steirische Landtag 48 Sitze, auf 17 davon werden FPÖ-Politikerinnen bzw. -Politiker Platz nehmen. Die ÖVP kommt auf nur mehr 13 (-5), die SPÖ auf elf Sitze (-1). Damit geht sich eine ÖVP-SPÖ-Koalition um einen Sitz nicht aus. Rot-Schwarz müsste die Farbpalette also erweitern, doch selbst dann würde die Koalition auf sehr wackeligen Beinen stehen.
Leosch82 glaubt dennoch daran, denn er sieht für die steirische FPÖ das gleiche Problem wie für die Bundespartei: „Wie ich vermutet habe. Es wird mit aller Voraussicht eine Koalition mit ÖVP/SPÖ/NEOS werden. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Mit wem sollte denn die FPÖ eine Koalition im Landtag bilden? [...]“
Andere User gehen hingegen sehr wohl davon aus, dass der neue Landeshauptmann der Steiermark Mario Kunasek heißen wird. „Das ist ein um ein Vielfaches deutlicheres Ergebnis als bei der Nationalratswahl. Da gibt es nichts daran zu rütteln, welche Partei den LH zu stellen hat. Erfreut bin ich nicht im Geringsten darüber, aber es ist zu akzeptieren! Nur, wer jetzt glaubt, dass goldene Zeiten anbrechen werden, wird sich noch täuschen“, prophezeit Stony8762. hfg sieht eine Chance, dass sich die „Verliererparteien“ nun neu aufstellen: […] Egal, ob man die FPÖ mag oder nicht – es ist leider der einzige Weg den anderen Parteien zu helfen, sich zu verbessern bzw. erneuern und die dringend notwendigen Änderungen zu bewirken. In einigen Bundesländern funktioniert das schon einigermaßen. Hoffentlich auch jetzt in der Steiermark. […]“