Die steirische ÖVP musste bei der Landtagswahl am Sonntag ein historisches Minus einstecken. Ihr Spitzenkandidat und Landeshauptmann Christopher Drexler fand am Abend auch prompt die Ursache für das schlechteste Ergebnis seit 1945. So hätten die Menschen die Entscheidung des Bundespräsidenten, dem Wahlsieger Herbert Kickl und dessen FPÖ nach der Nationalratswahl nicht die Regierungsbildung zu verantworten, nicht verstanden.

„Ich komme mir vor wie das Bauernopfer der Republik“, sagte Drexler mit Tränen in den Augen vor seinen Anhängern in der Parteizentrale am Grazer Karmeliterplatz. Er selbst habe „alles gegeben“, um den ersten Platz zu erreichen. Gleichzeitig dankte er seiner Familie und allen Parteimitglieder, die sich nach Kräften bemüht hätten, „um diesem eisigen Wind etwas entgegenzuwirken“.

Mit den Worten „Danke Wien“, kritisierte Drexler auch indirekt seinen Bundesparteiobmann Karl Nehammer, der derzeit mit SPÖ und Neos an einer neuen Bundesregierung bastelt. Der Landeshauptmann kündigte am Abend an, bereits am Montag in den Parteigremien die Vertrauensfrage zu stellen. Einen Rücktritt am Wahlabend schloss er vorerst aus.