Die CSD-Parade und der Tuntenball waren sowieso Pflicht, aber auch abseits davon glänzte sie seit einem Vierteljahrhundert am steirischen Societyparkett, von der Opernredoute bis zum Oberlandlerball: Gloria Hole alias Frisör Christoph Skoff aus St. Nikolai im Sausal sorgte bei vielen Veranstaltungen für die Extra-Portion Glamour, und auch einige TV-Auftritte von „Herzblatt“ bis zu „Das perfekte Dinner“, waren dabei. Wie angekündigt, hat sie nun nach 25 Jahren ihre letzte Runde gedreht.
„Ich habe mir in den letzten Jahren ein neues Leben aufgebaut und dieses möchte ich nun auch leben“, sagt Skoff: „Ich werde diese schillernde Welt fürchterlich vermissen – und all diese Begegnungen und Möglichkeiten als queerer Künstler bekommen zu haben, erfüllen mich mit tiefer Dankbarkeit.“
Der Abschied aus der queeren Community erfolgte nun bei der Vienna Fashion Week. Der Grazer Designer Manuel Essl (der mittlerweile in Wien mit seinem Atelier zu finden ist) schneiderte Gloria Hole dabei ein einzigartiges Kleid auf den Leib. „In meiner letzten Pride Season als Dragqueen wollte ich noch einmal ein Zeichen setzen“, erzählt die Queen über das Kleid, das Essl in den Farben der Transgender-Community angefertigt hat. „So konnte ich mit diesem Statement Dress für mehr Sichtbarkeit dieser Community sorgen und auf die Probleme dieser Menschen aufmerksam machen“, sagt Gloria Hole. Es sei eine spannende Reise mit vielen tollen Begegnungen gewesen.
Bei der Modenschau trat Gloria Hole dann gleich zweimal auf, Essl hatte sie auch als „Last Face“ eingesetzt, also das letzte Model am Laufsteg, dessen Auftritt besonders in Erinnerung bleiben soll. „Ich durfte noch einmal einen Diva-Moment erleben in diesem wunderschönen eleganten Kleid aus eisblauer Spitze und gleichfarbiger Baumwollpopeline aus der neuen Kollektion ‚Floral Elixir‘, das bereits Ekaterina Mucha exklusiv zur Eröffnung der Fashion Week trug“, schwärmt Hole.
Ganz „beerdigen“ wird Christoph Skoff seine Kunstfigur aber nicht: „Ob und wann ich als meine Drag Persona in Erscheinung treten werde kann ich bereits verraten: Nämlich am Grazer Tuntenball, dort wo alles vor knapp 25 Jahren begann, soll es auch enden.“
In der Zwischenzeit gebe es aber durchaus noch Träume für die Queen: „Ich warte noch auf eine Anfrage der Grazer Opernredoute für den Conférencier Job“, zwinkert sie. Und: „Auf meiner Bucket List steht noch, dass ich gerne die Grazer Weihnachtsbeleuchtung illuminieren möchte“.