Shoppingcity Seiersberg: MediaMarkt neu als „Ritterschlag“
Im drittgrößten Einkaufszentrum Österreichs, der Shoppingcity Seiersberg, hat man sich den morgigen Donnerstag rot im Kalender angestrichen: Um 8 Uhr morgens eröffnet der nach eigenen Angaben innovativste Mediamarkt von Europa, das „Tech Village“. Umgebaut wurde im laufenden Betrieb, auf rund 7500 Quadratmetern – das ist, wie man aus aktuellem Anlass erklärt, größer als ein Fußballfeld – ist eine neue Technik-Shopping-Erlebniswelt entstanden, ab 8 Uhr morgens werden Eröffnungsschnäppchen für einen großen Besucheransturm sorgen. „Das ist schon ein Ritterschlag für uns, dass sich das Unternehmen dafür entschieden hat, bei uns so zu investieren“, sagt Marketingleiter Marco Toth. Keine Frage, der Technikgigant ist einer der absoluten Frequenzbringer in Seiersberg – aber auch umgekehrt ist der Standort wohl ein attraktiver für das Unternehmen: bei einer Besucherzahl von 7,3 Millionen Menschen im Vorjahr. Mit 367 Millionen Euro hat man einen Umsatzrekord im Vorjahr erzielt, für heuer peilt man gar die 400-Millionen-Marke an.
Die einzige große Neueröffnung ist das „Tech Village“ nicht: Während Insolvenzen wie jüngst jene der Kette „Pepco“ oder die von Esprit (Fortführung noch ungewiss) auch die Shoppingcenter vor Herausforderungen stellen, eröffneten heuer in Seiersberg ein Nike Flagshipstore und eine Filiale von Mango, im Juli folgt ein Flagshipstore der Schmuckmarke Pandora.
Citypark: Rundum erneuerter Hypermarkt eröffnet
Die zweite riesige Neueröffnung steht im Citypark an, wo am Dienstag der frisch umgebaute Interspar-Hypermarkt seine Tore eröffnen wird. Die 4200 Quadratmeter große Filiale besteht schon seit 1971, als am Lazarettgürtel noch der „Interkauf“ zu finden war. Auch hier wurde bei laufendem Betrieb umgebaut, die Non-Food-Abteilung stand zwischendurch dabei aber nicht zur Verfügung. Die Spannung ist also groß – die Einkaufenden werden eine komplett erneuerte Technik vorfinden, auch die Rezeption wird völlig neu gestaltet. Für Aufsehen sorgt schon länger der große Umbau der Fassade: Für das Modegeschäft Peek & Cloppenburg, das im Herbst eröffnen wird. „Wir investieren rund 26 Millionen Euro“, erklärt Center-Manager Wolfgang Forstner. Und im Herbst warten zwei weitere Neuerungen, die beide sportliche Natur sind: Hervis zieht ins Untergeschoß, und Speedfit eröffnet sein erstes Fitnessstudio in Graz.
Murpark: Dem’s Gourmet und Müller kommen
In Liebenau spucken in den kommenden Wochen und Monaten die Handwerker in die Hände. DM, McDonalds und der Geschenk- und Dekospezialist Nanu-Nana bringen ihr Ladenkonzept und ihre Einrichtung auf den neuesten Stand. Auch Neuzugänge gibt es zu vermelden. Bei Dem’s Gourmet kommt ab September mediterrane Feinkost auf die Teller. Die Flächen, die Adler Moden dieser Tage geräumt hat, bleiben nicht lange leer. „Nach einem größeren Umbau sperrt Müller dort Anfang 2025 einen 1700 Quadratmeter großen Standort auf“, verrät Centerleiterin Edith Münzer, die selbst für große Neuerungen im Haus sorgt. Seit der ersten Stunde des Murparks als Centermanagerin an Bord, geht sie mit Ende August in Pension und übergibt an Carina Weyringer.
Was das „Rundumprogramm“ betrifft, ohne das kein Einkaufszentrum mehr auskommt, hat der Murpark in den letzten Wochen mit der „Beexhibition“ gepunktet. „Die interaktive Ausstellung zum Thema Bienen ist vor allem bei Schulen sehr gut angekommen“, freut sich Münzer. Halbjahreszahlen zum Umsatz und zu den Besuchern gibt es im Murpark, der von „Spar European Shopping Centers“ betrieben wird, wie schon in den vergangenen Jahren nicht. „Grundsätzlich sind wir aber sehr zufrieden, auch wenn es der viele Regen für wetterabhängige Sparten wie den Textilhandel nicht leicht macht“, so Münzer. Im Rückblick auf 2023 heißt es Daumen hoch. Das Jahr brachte ein Plus von 6,6 Prozent bei der Frequenz und ein Plus von 6,8 Prozent bei den Umsätzen.
Shopping Nord: Einkaufen und im Wald spazieren
Zufrieden blickt auch Heike Heinisser, Centerleiterin im Shopping Nord, auf das erste Halbjahr 2024. „Bei der Frequenz haben wir im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 ein Plus von zwölf Prozent, beim Umsatz von Jänner bis Mai im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr ein Plus von neun Prozent“, verrät sie. Einberechnet werden muss dabei freilich generell, dass Corona dem Handel davor deutliche Einbrüche beschert hat. „Die Entwicklung ist überraschend gut. Spannend für alle Centerbetreiber bleibt aber, wie es mit den Shops und Marken generell weiter geht“, verweist Heinisser auf die jüngsten Insolvenzen großer Player am österreichischen Markt.
Im Shopping Nord sind derzeit allerdings keine Abschiede, sondern Neuzugänge Thema: Mit „Onkel Fade“ gibt es seit Kurzem auch einen Barbershop im Haus. Der „HandyMeister“ hat seinen Standort vergrößert. Pläne für weitere neue Shops hat man in der Schublade, spruchreif sollen sie bis Ende des Jahres werden. Neben den Geschäften setzt man auch im Shopping Nord auf Entertainment und Gastronomie. „Das wird immer wichtiger. Wir haben etwa kürzlich unseren Waldlehrpfad eröffnet, der wird gut angenommen“, so Heinisser.
Center West: Fokus auf Spaß und auf Sport
Das Center West hat sich in den letzten Jahren in den Bereichen Sport („Der größte Intersport Europas und Sports Direct kommen zusammen auf 15.000 Quadratmeter“, sagt Centerleiter Martin Wittigayer) und Familien-Entertainment (samt Flip Lab, Padel-Tennis, Minigolf und Escape Games) positioniert – dass das gut ankommt, dafür sprechen Frequenzzuwächse von jährlich fünf bis zehn Prozent. Und doch tut sich auch modetechnisch bald etwas Neues: Adler Moden zieht aus dem Murpark auf eine fast 3000 Quadratmeter große Fläche im Center West. Auch der Esprit-Shop soll nach einer Insolvenz des Franchisenehmers weitergeführt werden, wenn auch möglicherweise mit einer anderen Marke.