Es ist ein starkes Bild, das die Freiwillige Feuerwehr Deutschfeistritz am Montagabend auf ihrer Facebookseite postet: Um 19.30 Uhr hatte man die letzte der unzähligen Einsatzadressen abgearbeitet, und die Einsatzkräfte waren nach drei fast schlaflosen Nächten und einem kräftezehrenden Einsatz nach dem anderen dementsprechend erschöpft. Das Foto zeigt drei der jungen freiwilligen Feuerwehrler, die sich am Boden liegend ausruhen, als „Polster“ dienen Wasserflaschen oder Jacken. Die Zahl der Unwettereinsätze, die die Liste des Feuerwehrverbands seit Freitagabend online auflistet, ist gewaltig: 169 Mal musste man, meist mit dem Alarmstichwort „T07-Unwetter“, ausrücken. „Und das sind nur die, die überhaupt eingetragen wurden“, sagt Feuerwehrsprecher Thomas Meier. Steiermarkweit wurden 1381 Einsätze gemeldet, 6825 Personen waren bei den Unwettern im Einsatz.

Und doch lassen diese Zahl kaum erahnen, was die Freiwilligen – mit der Unterstützung von vielen Feuerwehren aus dem Umfeld – dabei alles leisten mussten und wie viel Kraft das gekostet hat. Einer unter den dringend vielen notwendigen Einsätzen dürfte die Einsatzkräfte in Deutschfeistritz dabei aber im Nachhinein geärgert haben: Montagfrüh wurden sie für eine „Menschenrettung“ aus dem Schlaf gerissen – weil ein Pkw-Lenker die Sperre der A9 missachtet hatte.

„Ab sofort müssen wir nicht mehr auf die Hilfe der Bevölkerung zurückgreifen, es ist auch genügend Verpflegung vorhanden – alles in allem eine gewaltige Unterstützung aus der Bevölkerung von nah und fern, wofür wir uns sehr herzlich bedanken!“, schreibt die FF Deutschfeistritz zum Bild auf Facebook. In all diesen schweren Stunden für alle betroffenen Gemeindebürger sei man dennoch froh, kein Menschenleben beklagen zu müssen. „In der Hoffnung, dass heute Nacht unsere Sirene keinen Strom verbraucht“, ruhte man sich etwas aus, am Dienstagvormittag waren erneut sechs weitere Unwettereinsätze dazugekommen.

8000 Sandsäcke mit der Hilfe von 150 Leuten gefüllt

Große Unterstützung gab es auch beim Auffüllen der weiteren Sandsäcke am Montagnachmittag. Da die Unwettergefahr nach wie vor nicht gebannt ist, hatte man für einen weiteren Durchgang gerüstet, die Gemeinde und die Feuerwehr hatten zum gemeinsamen Auffüllen aufgerufen. Über die vielen helfenden Hände, die mit anpackten, zeigte man sich gerührt: „Unvorstellbar … 150 Leute sind gekommen zum Füllen der Sandsäcke …“, schrieb die Feuerwehr auf Facebook. 8000 Säcke waren es, die man mit „gewaltiger Unterstützung der Bevölkerung“ mit 117 Tonnen Sand befüllt hat.