Dass es nicht gleich im Titel dieses Berichts auftaucht, war die Bitte von Martin Brandstätter. Dieses R-Wort. Bei der letzten Sitzung des Grazer Gemeinderates im Jahr 2023 hatte ihn ja Bürgermeisterin Elke Kahr eine „Rotzpippn“ genannt, weil er aus ihrer Sicht die Redeordnung ignorierte. Brandstätter sieht das zwar bis heute anders, aber Kahr entschuldigte sich, Schwamm drüber. Wohlgemerkt, was den Inhalt betrifft, der Sager und seine Folgen wurmen den 23-jährigen ÖVP-Gemeinderat bis heute. „Überall wo ich hinkomme heißt‘s: Ah, die Rotzpippn. Das war vielleicht am Anfang lustig, jetzt nicht mehr.“ Dabei ist Brandstätter sein Auftreten, sein Wirken auf Mitmenschen wichtig. Im Gespräch betont der Jusstudent mehrmals, keine Rotz... also niemals frech zu sein; dass er der erste Politiker in seiner Familie ist, also „kein Protektionskind“. Und er vermittelt glaubhaft, damit zu hadern, bei manchen als Schnösel zu gelten. „Aber aus Respekt vor der Arbeit des Gemeinderates trage ich bei einer Sitzung einen Anzug.“