Blau-Schwarz, Blau-Rot oder doch etwas anderes: Wie wird die neue steirische Landesregierung aussehen? Wenn es nach dem Leobener Bürgermeister und Städtebundchef Kurt Wallner geht, soll die SPÖ mit der FPÖ koalieren. Nach der Wahl hat sich Wallner für diese Zusammenarbeit ausgesprochen. „Die Wähler wollen die ÖVP nicht mehr in der Landesregierung haben“, meinte er jüngst gegenüber der Kleinen Zeitung.
Dies unterstrich der 66-Jährige nochmals am Dienstagabend in der ZiB 2 bei Armin Wolf. Er habe von zahlreichen langjährigen Mitgliedern der SPÖ gehört, dass sie bei dieser Wahl die FPÖ gewählt haben. „Das kann ich zwar nicht verstehen, aber die Menschen wollen Veränderung“, sagt er. Eine Zusammenarbeit mit der ÖVP sei vermutlich nicht mehr möglich, sagt er, obwohl er betonen möchte, dass die „Zusammenarbeit immer gut war“.
Kickl radikaler als Kunasek
Auf die Frage von Wolf, ob ihn der Finanzskandal, die Inhalte und die Rhetorik der Freiheitlichen gar nicht stören, bejahte er, dass er mit vielem nicht übereinstimme. Aber es gehe für ihn „um die Zukunft der Steiermark“ und daher werde man sehen, wo es vielleicht Übereinstimmungen zwischen den Parteien gibt.
Die FPÖ in der Steiermark unterscheide sich für Wallner ebenfalls zur FPÖ im Bund. „Kickl hat radikalere Positionen als Kunasek“, meint er. Ob sich die Bundes-SPÖ bei missglückten Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP und Neos, den Freiheitlichen und Herbert Kickl annähern soll, will er nicht klar Stellung beziehen. „Ich möchte keine innenpolitische Debatte auslösen“, sagt er. Er würde es jedoch präferieren, Herbert Kickl nicht zum Kanzler zu machen.
„Ich akzeptiere es so, wie es ist“
Am Dienstag wurde ebenfalls bekannt, dass Rudi Fußi anscheinend die nötigen Unterschriften für eine Mitgliederentscheidung um den SPÖ-Vorsitz gesammelt haben soll. Wallner, der kein ausgewiesener Babler-Fan ist, habe die Initiative von Fußi nicht unterschrieben. „Ich habe null Kontakt zu Fußi“, stellt er fest und sagt, dass er die Initiative „unpassend“ finde. Wenn es zu einer Abstimmung zwischen Fußi und Babler kommen sollte, würde er für Babler stimmen - wenn nur zwei Personen zur Auswahl stünden. Auf die Frage Wolfs, ob er sich einen dritten Kandidaten wünsche, zögerte Wallner: „Das wünschen sich einige“. Er selbst habe keine Präferenzen für einen dritten Kandidaten. „Ich akzeptiere es so, wie es ist“, sagt er.