Heute, Dienstag, urteilt eine Jury in Bad Gleichenberg wieder über das Steirische Kürbiskernöl. Wie jedes Jahr wird das grüne Gold der steirischen Produzenten verkostet – und ein Sieger gekürt. Die Landwirtschaftskammer, die den Bewerb „Kürbiskern-Championat“ veranstaltet, kredenzt zum Kürbiskernöl stilecht Schwarzbrot. Am Rande des Bewerbs ist es in der Vergangenheit durchaus schon zu Diskussionen über die Verwendung des kulinarischen Aushängeschildes der Steiermark gekommen. Kürbiskernöl als Salatdressing – da scheint man sich einig.

Doch längst findet das Öl auch seinen Weg in zahllose andere Speisen. Die „Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.“ liefert auf ihrer Homepage selbst Dutzende Rezepte für allerhand Köstlichkeiten. Von der Kürbiscremesuppe mit Kernöl über Kernöl-Palatschinken, der Kernöl-Eierspeis und dem Kürbiskern-Krustenbrot bis zu Eierschwammerl in Kürbiskernöl sind viele Klassiker dabei. Aber auch ungewöhnliche Kreationen haben längst den Weg in die steirischen Küchen gefunden – darunter Vanilleeis mit Kürbiskernöl, Kürbiskernöl-Schokomousse oder Kernöl-Smoothies und ein Eierlikör-Kernöl-Mix. Die Kreativität kennt beim Kernöl scheinbar keine Grenzen.

Was die heurige Ernte angeht, so haben die steirischen Bäuerinnen und Bauern nicht nur Grund zum Jubeln. Das Anbaujahr war herausfordernd, wie die Landwirtschaftskammer meldet. Zwar haben die hohen Temperaturen und die gut verteilten Niederschläge den Kürbissen einen Reifeschub gegeben, doch die Ernte bleibt mit durchschnittlich 675 Kilo Kernen pro Hektar verhalten. „Die Kerne haben eine exzellente Qualität und versprechen ein nussig duftendes grünes Gold“, betont Franz Labugger, Obmann der Kürbisbauern.

2,5 Millionen Euro Schaden bei der Kürbisernte

Allerdings haben Hagel und Überschwemmungen in diesem Jahr 1.500 Hektar beschädigt und einen Gesamtschaden von 2,5 Millionen Euro verursacht. Ein neues Beizmittel hat die Pflanzen gerettet. „Ohne dieses wäre die Ernte deutlich geringer ausgefallen“, so Labugger. Trotzdem verspricht die Landwirtschaftskammer, dass die Kürbiskernölpreise stabil bleiben, obwohl es höhere Produktionskosten gibt.