„Ich freue mich, wenn eine meiner Mitarbeiterinnen schwanger ist, aber gleichzeitig weiß ich, dass dann ein großer Aufwand auf mich zukommt“, sagt die Tierärztin Barbara Wolfger aus St. Michael in der Obersteiermark. Für die Tierärzteschaft, die ohnedies mit einem Personalmangel aufgrund anstehender Pensionierungszeiten und veränderter Arbeitsweisen (wir haben berichtet) zu kämpfen hat, ist eine Schwangerschaft mitunter ein veritables wirtschaftliches Problem. Warum? Ab dem Zeitpunkt, wo eine Tierärztin bekannt gibt, dass sie schwanger ist, darf sie aus Mutterschutz-Gründen nicht mehr am Tier arbeiten. Allerdings bekommt sie weiterhin eine Fortführung des Gehalts, das der Arbeitgeber zahlen muss. „Und gerade für die kleinen Nutztierpraxen am Land ist das ein großes Problem. Es bestünde zwar theoretisch die Möglichkeit, die Tierärztin noch für andere Tätigkeiten einzuspannen, aber das macht in der Praxis keinen Sinn“, erklärt Tierärztin Julia Enichlmayr aus Kuchl.