Zwischen euphorisch und exzentrisch, von überschwänglich bis übertrieben: Barock hat so viele Facetten, die sich alle bei der Grazer Opernredoute entfaltet haben. 2500 Gäste genossen – nach dem Motto „Barock the Opera“ – den Höhepunkt der steirischen Ballsaison.
Video: Die Höhepunkte am Red Carpet
Nach drei Jahren Pause war vieles neu: der Hausherr, Opernintendant Ulrich Lenz, der Chefdirigent der Grazer Philharmoniker, Vassilis Christopoulos, der Ballettdirektor, Dirk Elwert, der Chorleiter Johannes Köhler – und der Conférencièr, Schauspieler Martin Leutgeb (CopStories). Er verheimlichte nicht, dass er öfters beim „Tanzen als beim Moderieren gesehen“ werden könnte. Auch Lenz freute sich aufs Tanzen, er hat einen Auffrischungskurs genommen.
Eindrücke aus der Oper:
Vom Polonaise-Tänzer zum Landesrat
Die Begeisterung am Tanzen teilen sie mit dem Eröffnungskomitee: „Ich habe selten so eine enthusiastische Gruppe erlebt wie in diesem Jahr“, zollten die Choreografen Patricia Stieder-Zebedin und Wolfgang Nicoletti bei den Proben Respekt. Zu Recht, der Applaus für die Jungdamen und -herren, darunter die Sieger des Kleine-Zeitung-Votings Florentine Lorber und Frank Weber, fiel kräftig aus. Auch vom neuen Landesrat Karlheinz Kornhäusl, der hatte als Schüler einmal an der Polonaise teilgenommen.
Jedes Mal eine Freude: die Ausstattung von Mignon Ritter, Organisation von Bernd Pürcher (heuer mit Maria Ohrenstein), die Krönchen von Eva Poleschinski bzw. Juwelier Weikhard („eine Blütenranke um den Kopf herum“) und die Gäste. Bühnen-Graz-Geschäftsführer Bernhard Rinner begrüßte unter anderem Reinhard Nöbauer (voest), Gerhard Stark (Kages) und Roland Prettner (Magna-Steyr), der mit Stadtrat Günter Riegler in die Oper kam. Sportstadtrat Kurt Hohensinner nahm Ex-Kajak-Weltmeisterin Uschi Profanter mit. Nicht zu vergessen: die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, die mit Mann Thomas Wolkinger und ganz in Grün kam, für sie war die 23. Redoute ihre Premiere. Davor wurde sie am Marienstüberlball gesichtet, wie auch Bürgermeisterin Elke Kahr, die die KPÖ-Volkshausredoute dem Glanzball in der Oper vorzog.
Eine beschwingte Eröffnung am Parkett:
Die lebhaften Seiten der Oper zeigten Landeshauptmann Christopher Drexler und Landesrat Werner Amon ihrem hohen Gast, Kroatiens Außenminister Gordan Grlić Radman. „Eigentlich singe ich viel lieber, aber mit meiner Frau Marijana tanze ich auch ganz gern“, so der Minister. Botschafter Daniel Glunčić war zudem in der Loge.
Die Promis auf der Grazer Opernredoute:
Hochrangige Wirtschaftsvertreter genossen Philharmoniker
Von dort war der Blick auf die Eröffnung – heuer inklusive Rumba und Boogie – herrlich. Als im Anschluss die Grazer Philharmoniker die drei Publikumstänze spielten, lag barocke Lebenslust in der Luft. „So ängstlich sind wir nicht“, lautete die auch textlich treffliche Wahl von Tanz Nummer 3 (nach Strauss Sohn). Aus der Wirtschaft sah man Georg Knill (IV), Ralf Mittermayr (Saubermacher), die Steiermärkische-Vorstände Georg Bucher und Oliver Kröpfl, BKS-Vorstandschefin Herta Stockbauer, RLB-General Martin Schaller und Vorstand und Florian Stryeck oder Energie-Steiermark-Chef Martin Graf. Nicht zu vergessen WK-Präsident Josef Herk, GRAWE-Bankengruppe Christian Jauk, Hans Werner Frömmel oder Pharma-Unternehmer Ilse Bartenstein und Gatte Martin.
Viel zu hören und zu sehen gab es für die Besucher bei „Barock the Opera“: Alfons Haider und Mörbisch-Musicalstar Anna Rosa Döller waren Logengäste von John-Harris-Eigentümer Ernst Minar. Die Kabarettistin Caroline Athanasiadis, Siegerin der „Dancing Stars 2021“, feierte mit den Agenturleitern Christoph und Eva Grassmugg. Weiterer Dancing Star am Ball: Corinna Kamper.
Treue Besucher waren Pharmaunternehmer Ilse und Martin Bartenstein, Peter Umundum (Post AG), Christian Jauk (GRAWE Bankengruppe), WK-Präsident Josef Herk, Otto Kresch (Xentis), Michael Viet (Payer) und Gerald Schöpfer (RK).
So fröhlich wurde in die Nacht gefeiert:
Florian Kutej und die Mitglieder der Statisterie der Oper mischten sich beruflich unter die Gästeschar: vom Casanova über den Tanzmeister bis zur Zofe, ein barocker Spaß. Einen solchen verpassten alle, die bei „Crazy at Midnight“ nicht im Saal waren: Die musikalische Zeitreise mit Sopranistin Corina Koller, Ivan Oreščanin und Markus Butter (Bariton) sowie Schauspieler Martin Leutgeb als Falcos Amadeus und dem Ballett war ein Renner.
Seitens der Styria ließen sich die Vorstände Markus Mair und Bernhard Kiener, Antenne-Steiermark-Programmchef Michael Fischeneder sowie die Kleine-Zeitung-Chefredakteure Hubert Patterer und Wolfgang Fercher den Ball nicht entgehen. Gäste: Biogärtner Karl Ploberger, Franz-Stefan Gady, Anita Frauwallner (Allergosan), Hermann Talowski (WK) und Korrespondent Christian Wehrschütz (ORF). Der reiste am Sonntag schon wieder zeitig nach Wien und von dort in den Osten der Slowakei ins Grenzgebiet zur Ukraine.
Eine besondere Rolle kam ORF-Landesdirektor Gerhard Koch zu: Am Bass verstärkte er den „Beat Club“, der in der Montagehalle spielte. Für den guten Ton sorgten außerdem Sigi Feigl und Orchester, das Grazer Salonorchester (Klaus Eberle), Chris Oliver und Band. In der Antenne-Balldiscothek legte unterdessen DJ Luky (Andreas Lukofnak) auf.
Unters Ball-Volk gemischt hatte sich auch unser Sonderreporter Michael Großschädl. Wie er Alfons Haider so zum Lachen gebracht hat? Das Video sehen Sie hier.
Video: Lugner an den Maracas
Spaß hatten auch Baumeister Richard Lugner und „Mr. Ferrari“ Heribert Kasper im Sunset Club, Lugner griff zum Lied „Guantanamera“ zur Begeisterung der anwesenden Gäste selbst zu den Maracas und übernahm kurzfristig den Percussion-Part. Das Video:
Ein Blauer am Ball
Unter das begeisterte Publikum gemischt hatte sich ebenso „Ferraristi“ Heribert Kasper, er nahm Lena Cech, Richard Lugner sowie Heimo und Beatrice Turin nach Graz mit. Gesichtet wurden auch Ewald Pfleger (Opus), TU-Rektor Horst Bischof, Holger Hütter (Kammermusikfestival) sowie La-Strada-Organisator Werner Schrempf und Künstlermanager Clemens Anton Klug. Peter Weinmeister, einst Vize-Bürgermeister von Graz, war der einzige Freiheitliche am Ball. Wobei: „Ich bin rein privat hier, mir gefällt die Opernredoute sehr.“
Nutze die Nacht: Das Motto (in Anlehnung an „carpe diem“) beherzigten viele Besucher gerne. Die nächste Opernredoute findet am 25. Jänner 2025 statt.