Der SK Sturm muss noch zumindest eine Woche auf den Meistertitel warten. Die Grazer kamen auswärts beim LASK nicht über ein 2:2 hinaus – vorerst zu wenig, um Serienmeister FC Red Bull Salzburg zu entthronen, die „Bullen“ siegten beim TSV Hartberg souverän mit 5:1. Kommende Woche folgt im Heimspiel gegen Klagenfurt der zweite Matchball.

Der LASK suchte in diesem Match von Beginn an spielerische Lösungen, während die Beine des einen oder anderen Sturm-Spielers schwerer als gewohnt wirkten. Geringer wurde die Anspannung nicht, als die Hausherren in der 20. Minute das verdiente 1:0 erzielten. Florian Flecker musste den Ball nach einer schönen Aktion über Moses Usor und Adil Taoui nur mehr über die Linie drücken.

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Zehn Minuten später half der LASK bei Sturms Ausgleich zum 1:1 kräftig mit. Torhüter Tobias Lawal spielte einen Abstoß kurz in Richtung Maksym Talovierov, in dessen Rücken Otar Kiteishvili heranrauschte. Mika Biereth eroberte schließlich den Ball und spielte zurück zu Kiteishvili, der mühelos verwertete.

So spielte der TSV Hartberg gegen Red Bull Salzburg

Der LASK blieb gefährlich, Philipp Ziereis vergab etwa in Minute 34 per Kopf in aussichtsreicher Position. Trotzdem brachte der glückliche Ausgleich Sturm besser ins Spiel. Rund um die Pause war auch klar, dass Sturm das Meisterstück aus eigener Kraft mit einem Sieg schaffen müsste, da Salzburg in Hartberg erst das 3:1 und kurz nach dem Wiederanpfiff das 4:1 erzielte. Steirische Schützenhilfe blieb also aus.

Es lag an Kiteishvili, dem überragenden Sturm-Spieler der vergangenen Wochen, mit seinem zweiten Tor des Spiels die Grazer mit 2:1 in Führung zu bringen. In Minute 48 brachte der Georgier den Ball von der Strafraumgrenze überlegt im langen Eck unter.

Es folgte ein Fight, wie er spannender kaum hätte sein können. Die Oberösterreicher drängten vehement auf den Ausgleich, während Sturm hoffte, den vorentscheidenden Gegenstoß zu setzen. In Minute 72 zwang Ziereis abermals per Kopf Torhüter Vitezslav Jaros zu einer Glanztat.

In der 76. Minute war der Schlussmann die letzte Sturm-Hoffnung, nachdem Referee Julian Weinberger auf Elfmeter entschieden hatte – Dimitri Lavalee hatte zuvor Marin Ljubicic zu Fall gebracht. Der Stürmer trat selbst an und schickte Jaros in die falsche Ecke. In der 89. Minute wäre der Lucky Punch zum Meistertitel beinahe noch gelungen, doch Seedy Jatta setzte einen Kopfball an die Unterkante der Latte. Augenblicke später entschärfte Jaros einen Weitschuss von Valon Berisha.

Es blieb beim 2:2. Die Hoffnungen Sturms auf den vierten Meistertitel der Vereinsgeschichte leben weiter. Der Vorsprung auf Salzburg beträgt nun zwei Punkte. Bei einem Heimsieg gegen Klagenfurt am Pfingstsonntag würde sich Sturm vor eigenem Publikum den Teller sichern.