Geht es nach den Erwartungen der zwölf Bundesliga-Trainer, steht eines der engsten Rennen um den Fußball-Meistertitel ins Haus, das Österreich in der jüngeren Vergangenheit erlebt hat. In der APA-Trainerumfrage benannten nur zwei Chefbetreuer einen klaren Favoriten, zwei weitere prophezeiten einen Zweikampf zwischen Titelträger SK Sturm und Red Bull Salzburg. Für die Mehrheit jedoch ist fast alles offen. „Es kann durchaus ein Vierkampf werden“, sagte WSG-Coach Philipp Semlic.

„Es gibt für mich keinen klaren Favoriten“, stellte LASK-Trainer Thomas Darazs fest, und Gerald Scheiblehner vom Linzer Stadtrivalen Blau-Weiß meinte fast wortgleich: „Ich glaube, es gibt keinen klaren Favoriten.“ Sturm-Meistertrainer Christian Ilzer sagte, er glaube, „dass es eine spannende Saison wird, weil die Liga noch einmal dichter geworden ist“. Hartbergs Trainer Markus Schopp bekundete Freude „für den österreichischen Fußball, dass es ein bisschen spannender ist“.

Dafür, dass die am Freitag beginnende Saison 2024/25 nicht zum Fall für zwei wird, werden den Trainern zufolge vor allem der LASK und der SK Rapid sorgen. „Hätte der LASK am Anfang des Jahres kein Formtief gehabt, wäre es in der Vorsaison schon ein Meisterschafts-Dreikampf gewesen. Auch Rapid kann ein gehöriges Wörtchen um den Titel mitreden“, führte etwa Ilzer aus. „Ich schätze Rapid Wien gut ein, ich schätze den LASK gut ein, und es wird immer wieder auch Überraschungsteams geben“, erklärte Semlic.

Scheiblehner glaubt an Rapid-Angriff

„Ich glaube, dass auch Rapid Ambitionen hat, weiter vorne anzugreifen. Ich denke, dass sie eine gute Transferzeit gehabt haben. Und auch der LASK ist sehr, sehr gut aufgestellt“, sagte Scheiblehner. Laut Peter Pacult von Austria Klagenfurt könnte der LASK „das Zünglein an der Waage“ sein. Schopp zählte sogar beide Wiener Vereine zum weiteren Kreis der Anwärter.

Den Favoriten Salzburg nannte einzig Dietmar Kühbauer, der nun wieder den WAC trainiert. Altach-Coach Joachim Standfest deklarierte sich als einziger Trainer für Sturm. Für Robert Klauß vom SK Rapid und Stephan Helm vom Lokalrivalen Austria werden sich Sturm und Salzburg einen Zweikampf liefern. Gernot Messner vom Bundesliga-Rückkehrer GAK sagte: „Der LASK hat seit dem Trainerwechsel überragend performt. Auch Rapid hat jedes Jahr etwas vor. Ich glaube aber schon, dass Salzburg und Sturm vorne sein werden.“

Einigermaßen vage in seiner Antwort blieb Salzburgs neuer Trainer Pepijn Lijnders. „Favorit ist für mich jene Mannschaft, die am konstantesten spielt und es am Ende am meisten will. Wir werden auf jeden Fall alles dafür tun, um diese Kriterien zu erfüllen“, sagte der Niederländer. Ilzer war sich sicher: „Salzburg wird eine Reaktion zeigen.“