Sagen wir einmal so: Das Feuerwerk zur Eröffnung hat man sich von offizieller Seite bei der Eröffnung der „UEFA Euro 2024“, wie das Turnier ja offiziell heißt, aufgehoben. Oder den beiden Teams überlassen, die danach für das erste der 51 Spiele den Rasen betraten. Denn begonnen hat das Turnier mit einer Eröffnung, die eher Gruppentanz denn Unterhaltung war. Zu Musik aus der Konserve wurde gehopst, anhand der Farben der Kostüme konnte man erahnen, dass diese die Farben der Teilnehmerländer symbolisieren sollten, viel mehr auch nicht.

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Man darf es so sagen: Verglichen etwa mit der „Halftime-Show“ der Superbowl war das nicht einmal ein Aufwärmen, von würdiger Eröffnung nicht zu sprechen. Doch dann kam doch noch Glanz in den Abend: Da, als die bisherigen Kapitäne der deutschen Nationalmannschaften, die den Europameistertitel gewonnen haben, das Feld betraten; zwei davon zumindest. Denn Jürgen Klinsmann (Spielführer 1996) und Bernhard Dietz (1980) nahmen Heidi Beckenbauer in ihre Mitte. Deren Mann Franz, natürlich, wer sonst als die Lichtgestalt des deutschen Fußballs, hatte Deutschland 1972 auch zum ersten EM-Titel geführt. Beckenbauer war im Jänner im Alter von 78 Jahren verstorben. Die Heim-EM ist auch seinem Andenken gewidmet, war doch er vor 18 Jahren einer der Hauptautoren des ersten „Sommermärchens“ gewesen.

Und plötzlich gab‘s doch Gänsehaut, plötzlich wurde die sonst über den ganzen Tag so positiv aufgeheizte Stimmung andächtig. Minutenlanger Applaus folgte, als das Antlitz von „Kaiser Franz“ noch einmal „seine“ Arena in München auf der Anzeigentafel überstrahlte. Und als Witwe Heidi nach dem Abstellen des Pokals noch einen Gruß in den Himmel über München zu Franz schickte, war die Eröffnung noch gerettet. Zumal der „Kaiser“ offenbar seine Aura auch von oben noch auf das deutsche Team einwirken ließ.

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