Die Nationalratswahl 2024 ist geschlagen und auch die Ergebnisse der österreichischen Gemeinden und Bezirke sind eingetroffen. Der historische FPÖ-Wahlsieg spiegelt sich auch in den Gemeindeergebnissen wider: Die Freiheitlichen konnten in 2112 der 2115 Gemeinden (inkl. der 23 Gemeindebezirke Wiens, Anm.) zusätzliche Stimmen lukrieren. In 980 davon war sie stärkste Partei. Die ÖVP verlor in allen Gemeinden, während die SPÖ in gut 800 zulegte und in über 1200 Stimmen einbüßte. Die Neos erzielten in knapp 1800 Gemeinden Zugewinne, die Grünen schafften das in nur 108.

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Wie schon die Europawahl zeigten sich auch bei der Nationalratswahl massive Unterschiede im Wahlverhalten zwischen Städten und ländlichen Gemeinden. Die FPÖ gewann zwar in fast allen Gemeinden Stimmen dazu – besonders stark schnitt sie aber am Land und in kleineren Städten und Vororten ab. Gemeinsam mit der ÖVP gibt es hier eine klare Mehrheit rechts der Mitte. Ganz anders die Großstädte: Hier ist die SPÖ stärkste Partei, Grüne und Neos sind zweistellig.

Das „rote“ Wien wurde seinem Ruf gerecht. In der Bundeshauptstadt konnte die SPÖ nicht nur den ersten Platz verteidigen, sondern sogar ein Plus einfahren. Die FPÖ errang nach ihrem Absturz 2019 den zweiten Platz, folgt aber mit gehörigem Respektabstand. Türkis-Grün verlor auch in Wien. Für die Neos, die in Wien immerhin den Juniorpartner in der Regierung bilden, ging sich nur ein hauchdünnes Plus aus. Sie lagen am Sonntag hinter den Grünen.

Auch in der zweitgrößten Stadt Österreichs – der steirischen Landeshauptstadt Graz – lag die SPÖ (vor Auszählung von rund 7000 Wahlkarten-Stimmen) wie auch schon bei der EU-Wahl vorne. Die FPÖ konnte deutlich zulegen, das reicht in der Murmetropole aber nur für Platz drei hinter der ÖVP. Die großen Verlierer in Graz sind hingegen die Grünen.

Die FPÖ konnte laut Hochrechnung inklusive Briefwahlprognose in österreichweit drei Gemeinden mehr als 60 Prozent der Stimmen lukrieren. Die ÖVP, die im Gesamtergebnis einen Absturz um mehr als 11 Prozentpunkte erlitt, verlor in allen Gemeinden Stimmen, ging aber in keiner komplett leer aus. Die SPÖ konnte in mehr als 800 Gemeinden zulegen, in mehr als 1200 verlor man Stimmen. Mehr als 50 Prozent erreichte die SPÖ in nur einer Gemeinde – und zwar in Tschanigraben. Mehr dazu