Die EU-Wahl 2024 hat den Freiheitlichen nicht nur bundesweit Platz eins gebracht, sondern auch in den drei Bundesländern Steiermark, Kärnten und Oberösterreich. Besonders bedeutend aus FPÖ-Sicht ist wohl ihr steirischer Sieg, wird hier doch noch heuer im Herbst der Landtag gewählt. Auch in Kärnten sicherte man sich den ersten Rang, ebenso im großen Flächenbundesland Oberösterreich. Die ÖVP holte sich trotz Verlusten bei der Europawahl neben Niederösterreich auch die drei westlichen Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg, die SPÖ war in Wien und dem Burgenland am stärksten. Wie die drei Parteien sowie Grüne, Neos, DNA und KPÖ in den einzelnen Gemeinden und Bezirken abgeschnitten haben, sehen Sie in dieser Karte.
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Bezirke, Bundesländer, EU-Staaten
Wenn es bei der FPÖ derzeit in der Wählergunst eine Schwachstelle gibt, dann sind es die größeren Städte. Von den Städten mit über 100.000 Einwohnern kam man nur in der kleinsten davon über das Ergebnis im Bundesschnitt, nämlich in Klagenfurt mit 27,1 Prozent, was einem Plus von neun Prozentpunkten entsprach. Zumindest über 20 Prozent, nämlich 21,5 Prozent, erzielte man in Linz. In den kleineren Städten liegt dagegen die FPÖ vorne.
Davon ist man in der Bundeshauptstadt ein Stück entfernt. Mit 18,1 Prozent erzielte die FPÖ in Wien ein Plus von 3,7 Prozent. Während man in einzelnen Außenbezirken stark ist, speziell in Simmering mit 30,5 Prozent, haben die Freiheitlichen innerhalb des Gürtels wenig zu melden.
Insgesamt noch hinter dem Wiener Ergebnis blieb man in Österreichs zweitgrößter Stadt Graz, wo sich nur 16,9 Prozent für die Freiheitlichen erwärmen konnten. Ein wenig besser lief es in Innsbruck mit 18,1 Prozent und in Salzburg mit 18,5 Prozent.
In den sechs Großstädten kam die FPÖ am Sonntag in Summe auf 19,1 Prozent der Stimmen und liegt dort deutlich hinter der SPÖ mit 27,9 Prozent, wie von der APA durchgerechnete vorläufige Wahlergebnisse (vor Auszählung aller Wahlkarten) zeigen. An dritter Stelle liegen hier die Grünen (17,2) vor der ÖVP (15,7 Prozent). Ganz anders das Bild in den dünn besiedelten ländlichen Gebieten. Hier lag die ÖVP bei der EU-Wahl mit 31,5 Prozent der Stimmen knapp vor der FPÖ mit 29 Prozent. Die SPÖ schafft am Land gerade einmal knapp 20 Prozent, Grüne und Neos nur etwas über sieben.
Vorne liegt die FPÖ dagegen in den Gemeinden mit mittlerer Bevölkerungsdichte. Hier erreichten die Freiheitlichen 26,6 Prozent der Stimmen vor der SPÖ (24,2) und der ÖVP (22,5 Prozent). Das sind unter anderem Villach oder das Umland von Wien, Graz, Linz und Salzburg. Tröstend ist für die FPÖ wohl, dass es selbst dort, wo es nicht so gut läuft wie außerhalb der großen Städte, so gut wie überall ein Plus gab.