Aus den Umfragen war kein klarer Sieger, lediglich ein knappes Rennen abzuleiten: Am 5. November 2024 konnten die grob 244 Millionen wahlberechtigten US-Bürger an der Wahlurne über ihren neuen Präsidenten bzw. ihre Präsidentin (zusammen mit dem jeweiligen Vizepräsidenten) für die nächsten vier Jahre entscheiden. Wer wählen wollte, musste sich dazu vorab registrieren. 2020 etwa hatten 67 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

Auf den Stimmzetteln standen diesmal bekannte Namen: Die Vorwahlen der Republikaner gewann Ex-Präsident Donald Trump, der 2020 nach seiner ersten Amtszeit nicht wiedergewählt wurde. Der 78-Jährige hatte sich J. D. Vance als Stellvertreter ausgesucht – einen Senator aus Ohio. Nachdem der amtierende Präsident Joe Biden im Juli aus dem Wahlkampf um eine zweite Amtszeit ausschied, ging Vizepräsidentin Kamala Harris (60) für die Demokraten ins Rennen. Sie trat mit Tim Walz, dem Gouverneur von Minnesota, als Vizepräsidentschaftskandidaten an.

Die US-Wahl bringt also jedenfalls eine Premiere: Entweder zieht mit Trump erstmals ein verurteilter Straftäter ins Weiße Haus ein – oder aber mit Harris eine Frau. Mit Ergebnissen in den ersten Bundesstaaten ist am 6. November gegen 1 Uhr mitteleuropäischer Zeit zu rechnen. Bis ein definitiver Sieger feststeht, könnte es aber mehrere Tage dauern. Hier bleiben Sie auf dem Laufenden!

Ergebnisse und Wahlmodus der Präsidentschaftswahl

Die Wählerinnen und Wähler bestimmen nicht direkt über den oder die Präsidentin, sondern sie entscheiden darüber, wem die Wahlleute ihres jeweiligen Bundesstaates ihre Stimme zu geben haben. Wenn ein Kandidat in einem Staat auch nur mit einer Wählerstimme vorn liegt, bekommt er alle Wahlleute in diesem Staat zugesprochen. Die Ausnahme bilden Nebraska und Maine, hier ist eine Teilung der Wahlleutestimmen möglich. Um Präsident zu werden, benötigt ein Kandidat 270 Wahlleutestimmen im Electoral College (Wahlleutekollegium).

Ergebnisse der Kongresswahlen

Nicht nur Präsidentin/Präsident und Vizepräsident wurden gewählt, die Wahlberechtigten fällten am 5. November Tausende weitere Entscheidungen über Gouverneure und Parlamente einzelner Bundesstaaten, Stadtparlamente, Staatsanwaltschaften oder in Volksabstimmungen.

Besonders wichtig sind aber die Wahlen zum US-Kongress mit Sitz im Kapitol. Die beiden Parlamentskammern Senat und Repräsentantenhaus bestimmen über Gesetze sowie das Budget und kontrollieren die Exekutive – samt Präsident und Geheimdiensten. Von den 100 Senatoren wurde diesmal ein Drittel neu gewählt, die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Die 435 Abgeordneten im Repräsentantenhaus werden nur für zwei Jahre bestimmt, sie wurden komplett neu gewählt.