Die FPÖ hat am Sonntag auf die Rede von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bei der Angelobung von Rekruten am Wiener Heldenplatz scharf reagiert. „Weder im Stil noch Format entsprach diese Rede einem Regierungschef“, schrieb FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker in einer Aussendung. Nehammer habe den Eindruck erweckt, „einigermaßen radikalisiert“ zu sein.
Hafenecker störte unter anderem, dass Nehammer die Neutralität und damit „den eigentlichen Anlass für den Nationalfeiertag vollkommen ausklammerte“. Damit habe er seine Geringschätzung gegenüber diesem „Fundament für unsere Freiheit, unsere Souveränität, unseren Wohlstand, unsere Sicherheit und Frieden“ ausgedrückt. Der vom Kanzler verwendete Begriff der „wehrhaften Demokratie“ sei eine „reine Phrase“.
Der FPÖ-Generalsekretär übte zum wiederholten Mal Kritik an den Sondierungsgesprächen zwischen ÖVP und SPÖ. „Vor knapp einem Monat hat die Bevölkerung seine klare Willensbekundung darüber, wer an der Spitze der kommenden Regierung stehen soll, kundgetan und die FPÖ mit Herbert Kickl zur stärksten politischen Kraft und zum Wahlgewinner gemacht, während sie den anderen politischen Kräften mit mehr als deutlichen Verlusten Vertrauen entzogen hat.“ Nehammer ignoriere den Wählerwillen zum Erhalt seines Kanzlerpostens.