Der Ort, an dem sich der Vorstand und das Präsidium der FPÖ, drei Tage nach ihrem Sieg bei der Nationalratswahl, heute um 15 Uhr treffen, wird im Vorfeld nicht kommuniziert. Man habe vor allem am Wahlsonntag genug schlechte Erfahrungen gemacht, heißt es aus der Partei, nachdem Demonstrationen rund um das Lokal in Wien stattgefunden hatten, in dem die Partei am Sonntag ihre Wahlparty feierte. Auch im Lokal selbst sei es zu Anfeindungen und Sachbeschädigung gekommen sein, wird beklagt. Heute will die Parteispitze das Wahlergebnis analysieren und entsprechende Weichen für die nächsten Wochen stellen. Mit großen Beschlüssen sei aber wohl nicht zu rechnen, wird im Vorfeld erklärt.

Zu besprechen gibt es freilich einiges. Einerseits wird die Parteispitze das Verhandlungsteam absegnen, das bei möglichen Koalitionsverhandlungen für die Freiheitlichen argumentieren soll. Die Namen dieses Teams wurden im Vorfeld bereits kolportiert, so sollen etwa Klubdirektor Norbert Nemeth und die beiden blauen Abgeordneten Susanne Fürst und Dagmar Belakowitsch ebenso darin vertreten sein wie der frühere ÖBB-Manager Arnold Schiefer.

Fürst als Nationalratspräsidentin?

Und eine weitere Personalie dürfte besprochen werden, wenn auch wohl vorerst ohne konkrete Verkündung. Nachdem der FPÖ als stimmenstärkste Partei theoretisch auch die Besetzung des Nationalratspräsidenten oder der -präsidentin zusteht, dürfte darüber gesprochen werden, wen die Partei dafür entsenden könnte. Der bisherige Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer gilt als konsensfähige Option, die anderen Fraktionen müssen schließlich grünes Licht geben. Doch dieser dürfte wohl in seinem Heimatland Burgenland eingesetzt werden, wo zu Jahresbeginn 2025 gewählt wird. Intern fällt hier auch immer wieder der Name der Juristin Susanne Fürst, die bei einer möglichen Koalitionsbeteiligung freilich wieder für einen Ministerposten abgezogen werden könnte. Und auch Präsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz soll im Rennen um das zweitwichtigste Amt im Staat sein.

Die heutigen Beratungen seien mit offenem Ende angesetzt, ob es im Anschluss ein Pressestatement gibt, ist unklar.