Der Wahlkampf wird nicht nur eine Debatte darüber enthalten, ob Vermögenssteuern und/oder Erbschaftssteuern eingeführt werden sollen, sondern auch darüber, ob die Mehrheit der Menschen eine solche Abgabe will oder nicht.

Denn eine aktuelle Umfrage des „Standard“ ergab, dass mehr als 50 Prozent der Befragten eine Besteuerung von Erbschaften ablehnen, während ältere Umfragen, auf die sich auch die SPÖ bezieht, eine klare Mehrheit dafür sehen. Vor zehn Jahren war wiederum nur ein Viertel für Erbschaftssteuern.

Sind die Österreicher so wankelmütig? Es kommt wohl eher auf die konkrete Fragestellung an. Im Zweifel genießen Abgaben, die andere belasten, mehr Akzeptanz als solche, die einen selbst betreffen.

Darum hat die SPÖ in ihrem Konzept auch die Freigrenzen so hoch angesetzt, dass nur wenige betroffen wären. Allerdings wären auch die Einnahmen nicht sehr hoch. Das Budget lässt sich damit nicht sanieren. Das wirft die Frage auf: Ist es die Debatte überhaupt wert?