Der große Gewinner der EU-Wahl heißt Harald Vilimsky und die FPÖ. Erstmals konnten die Freiheitlichen eine bundesweite Parteiwahl für sich entscheiden. Sein Ziel - 30 Prozent - hat er nicht erreicht, trotzdem zeigt sich Vilimsky in der ZiB2 äußerst zufrieden.

Keine Entschuldigung, sondern Angriff

„Vielleicht kullert bei mir ein Tränchen“, sagt Vilimsky mit Blick auf sein Wahlergebnis. Dass es nicht die erhofften 30 Prozent geworden sind, kann der FPÖ-Politiker aber gut verkraften. Als stärkste Kraft in Österreich erhebt er auch Anspruch auf einen möglichen Kommissarsposten für seine Partei. Er wolle aber vor allem für eine kleinere Kommission kämpfen.

Seinen Wahlkampf sieht er trotz diverser Angriffe auf den politischen Gegner dennoch als erfolgreich an. Dass die Bild-Zeitung seinen Wahlkampf zum „ekligsten Europas“ gekürt hat, bestärkt Vilimsky nicht. „Das war pointiert und vielleicht sind wir manchmal über das Ziel hinausgeschossen, aber das gehört auch dazu.“ Auch den Bundespräsidenten, der sich in der Causa Lena Schilling schützend vor die Grünen-Kandidatin gestellt hatte, bezeichnete er in der ZiB als „Suggardaddy“.

Eine Entschuldigung für manche Versäumnisse wollte Vilimsky nicht über die Lippen kommen lassen. „Vielleicht kommen wir einmal alle zusammen und entschuldigen uns gemeinsam. Heute wird das sicher nicht passieren“, sagte der FPÖ-Politiker mit Blick auf seine politischen Mitbewerber.

Offen ließ Vilimsky auch seinen Umgang mit der AfD, die erst vor kurzem aus der rechtsextremen ID-Fraktion geflogen ist. Nur weil einer etwas Dummes gesagt habe, dürfe man nicht die ganze Partei bestrafen, so Vilimsky sinngemäß. AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah wollte die SS im Wahlkampf nicht pauschal kritisieren.

Ein Öxit stehe derzeit nicht auf der Agenda der FPÖ. Viel wichtiger sei es, politische Kompetenzen von Brüssel zurück nach Österreich zu holen. Und wenn das nicht gelinge, fragte Armin Wolf bei Vilimsky nach: „Dann bin ich mit meiner Aufgabenstellung gescheitert.“