Die EU-Wahl 2024 brachte in Österreich einen politischen Paukenschlag: Erstmals seit 1945 gewann die FPÖ eine bundesweite Wahl. Die Freiheitlichen hatten auch bereits alle Umfragen vor der Wahl auf Platz eins gesehen.

Knapp 10.000 Wahllokale standen am 9. Juni 2024 österreichweit all jenen 6,37 Millionen Wahlberechtigten zur Verfügung, die bei der Europawahl 2024 ihre Stimme abgeben wollten. In der am Vortag von Unwettern schwer getroffenen Steiermark mussten Wahllokale verlegt werden. Wahlkarten wurden insgesamt 958.948 ausgestellt – das sind rund 40 Prozent mehr als bei der EU Wahl 2019.

Von der Trendprognose zum amtlichen Ergebnis der Europawahl

Weil europaweit die letzten Wahllokale – in Italien – erst um 23 Uhr schlossen, wurden auch in Österreich erst dann vorläufige Ergebnisse veröffentlicht. Und das, obwohl hierzulande bereits um 17 Uhr Wahlschluss war. Trendprognosen anhand von Wahltagsbefragungen waren jedoch bereits ab 17 Uhr verfügbar. Um 23 Uhr folgten schließlich vorläufige Österreich-Ergebnisse für den Bund, die Bundesländer sowie die Bezirke und Gemeinden. Dabei waren jedoch 132.607 Wahlkarten noch nicht berücksichtigt, diese wurden erst tags darauf ausgezählt.

Die vorläufigen Endergebnisse inklusive aller Wahlkarten veröffentlichte das Innenministerium dann am Abend des 10. Juni gegen 17 Uhr. Am 26. Juni gab die Bundeswahlbehörde schließlich das amtliche Endergebnis bekannt. Die Stimmenanteile und die Mandate blieben gegenüber dem vorläufigen Ergebnis unverändert, es gab lediglich minimale Änderungen in der Stimmenanzahl.

So haben die anderen EU-Länder gewählt

Für die anderen EU-Länder gab es teilweise ebenfalls schon ab dem Abend des 9. Juni erste Mandatsprognosen. Im Laufe der Woche veröffentlichten diese dann ihre (vorläufigen) Ergebnisse. Nicht nur in Österreich, sondern auch in vielen anderen Ländern kam es zu einem Rechtsruck. Am längsten dauerte die Ergebnisermittlung in Irland (das schon am 7. Juni gewählt hatte) – das Ergebnis stand erst am 14. Juni fest.

Die österreichischen Kandidaten

Sein Kreuzerl konnte man hierzulande bei einer von insgesamt sieben Listen machen und dabei auch eine Vorzugsstimme vergeben. Alle fünf im österreichischen Nationalrat vertretenen Parteien traten an: die ÖVP (Spitzenkandidat: Reinhold Lopatka), die SPÖ (Andreas Schieder), die FPÖ (Harald Vilimsky), die Grünen (Lena Schilling) sowie die Neos (Helmut Brandstätter). Zudem standen noch die KPÖ (Günther Hopfgartner) sowie die Gruppierung DNA rund um die steirische Ärztin Maria Hubmer-Mogg auf dem Stimmzettel. Am 12. November wurde das österreichische Vorzugsstimmenergebnis veröffentlicht: Vilimsky holte mit über 80.000 am meisten.