Bei einem israelischen Angriff in der Nähe eines Kontrollpostens in der südlibanesischen Stadt Sidon sind laut libanesischer Armee am Donnerstag drei libanesische Soldaten getötet und drei verletzt worden. Außerdem erlitten nach Angaben der malaysischen Regierung sechs malaysische Mitarbeiter der UNIFIL-Truppen Blessuren. Die UNIFIL-Mitarbeiter passierten gerade in einem Fahrzeug der Friedenstruppe einen Kontrollpunkt, als die Attacke begann.
Österreich mit 160 Soldaten beteiligt
Österreichische UNO-Soldaten seien auch im Konvoi gewesen, aber nicht verletzt worden, teilte das Verteidigungsministerium der APA auf Anfrage mit. Ende Oktober waren acht Soldaten des Bundesheers durch Raketenbeschuss auf das UNIFIL-Camp Naqoura im Libanon leicht verletzt worden. Laut UNIFIL war die Rakete „wahrscheinlich“ von der libanesischen Hisbollah-Miliz „oder einer ihr nahestehenden Gruppe“ abgefeuert worden. Die Bundesregierung verurteilte den Vorfall aufs Schärfste.
Die UNIFIL-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst etwa 10.000 Soldaten und Zivilkräfte. Zu den am stärksten beteiligten europäischen Ländern zählen Italien mit gut 1.000 Soldaten, Spanien mit etwa 680 und Frankreich mit 670. Österreich ist mit rund 160 Soldaten an der Mission beteiligt.
Hisbollah reklamieren Angriffe für sich
Unterdessen feuerte die libanesische Hisbollah-Miliz erneut Dutzende Raketen auf den Norden Israels ab. Bis Donnerstagabend registrierte die israelische Armee eigenen Angaben zufolge rund 120 Geschosse aus dem Nachbarland. Unter anderem gab es in der Küstenstadt Haifa Raketenalarm. Die Hisbollah reklamierte mehrere Angriffe auf das Gebiet der Hafenstadt sowie weitere Angriffe auf den Norden Israels für sich.
Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom behandelte eigenen Angaben zufolge einen durch Splitter verletzten 85-Jährigen nach Beschuss aus dem Nachbarland. Berichten zufolge gab es auch Sachschäden nach Einschlägen im Großraum Haifa.
Ungeachtet neuer israelischer Luftangriffe unweit des Flughafens der libanesischen Hauptstadt Beirut landen und starten dort weiter Flugzeuge. Der Betrieb laufe regulär weiter, teilte der geschäftsführende Transportminister Ali Hamiya mit. In sozialen Medien kursierten Videos, die Explosionen in Sichtweite des Flughafengeländes zeigen. Israels Armee hatte Menschen in benachbarten Vierteln vor den Angriffen zur Evakuierung aufgefordert.
Israels Armee erklärte, bei Angriffen in der Bekaa-Ebene im Osten seien rund 60 Mitglieder der Hisbollah getötet worden. Das israelische Militär meldete zudem die Bombardierung eines Kommandozentrums der Hisbollah in der Gegend der Stadt Tyros im Süden des Landes. Außerdem habe Israels Luftwaffe im Laufe des Tages unter anderem Waffenlager und Abschussrampen der Miliz im Nachbarland angegriffen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die mit dem Iran verbündete Hisbollah beschießt Israel seit Beginn des Gazakrieges vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.