Der Angriff auf das Kinderkrankenhaus in Kiew erschüttert die Welt. Obwohl eine „gewisse Routine“ bei Angriffen in der Stadt herrscht, ist dieser Angriff in der Bevölkerung schwer aufgeschlagen, erzählt der Journalist Stefan Schocher in der ZIB 2. Schocher war zum Zeitpunkt des Angriffs in Kiew und kurz danach auch auf dem Gelände. „Alle Leute sprechen darüber, weil es einfach nicht irgendein Spital ist. Weil es einfach die Klinik des Landes ist, wenn es um spezielle Behandlung von schwerwiegenden Verletzungen geht.“

Kinder in Schutzräume gebracht

In dieser Nacht ist es seit ein Uhr morgens immer wieder zu Luftalarmen gekommen, erzählt Schocher weiter. Durch die Geistesgegenwart und die gewisse Routine des Personals seien alle Kinder konsequent in die Schutzräume gebracht worden, so Schorcher. „Wenn das nicht passiert wäre, hätte es massiv mehr Tote gegeben“. Die mehr als 400 Kinder, die in dem Spital waren, auf andere Krankenhäuser aufzuteilen, wird aber eine Herausforderung. Vor allem, weil medizinische Einrichtungen in der Ukraine gezielt von den russischen Angriffen getroffen werden. „Laut WHO sind mehr als 600 medizinische Einrichtungen komplett zerstört worden. Weit mehr als tausend sind schwer beschädigt“, sagt Schocher.

Journalist Stefan Schocher berichtet unweit vom bombardierten Krankenhaus Ochmatdyt in Kiew:

Russische Rakete

Schocher ist sich sicher, dass es sich bei der Rakete, die das Krankenhaus zerstörte, um eine russische und nicht um eine ukrainische Abwehrrakete handelt. „Meines Wissens macht eine Abwehrrakete nicht so einen Schaden. Da ist ein ganzer Gebäudekomplex in sich zusammen gebrochen. Auch teilweise mit Verschütteten darunter“. Auch Militärexperte Franz Stefan Gady sagt im ZIB 2-Studio, dass die russischen Streitkräfte mit hoher Wahrscheinlichkeit für diesen Angriff verantwortlich sind.

Militärexperte Franz-Stefan Gady in der ZiB2: